Zusammenfassung
Fragestellung: Unter k?nstlicher Ern?hrung k?nnen bestimmte Komplikationen auftreten. Um deren H?ufigkeit zu minimieren, sind spezifische ?berwachungsma?nahmen erforderlich. Ziel der vorliegenden Leitlinie ist es, diesbez?glich evidenzbasierte Empfehlungen zu geben.
Methodik: Die bestehende Leitlinie der deutschen ern?hrungsmedizinischen Fachgesellschaft (DGEM) wurde in Einklang mit den Richtlinien der AWMF und des ?ZQ aktualisiert und erweitert.
Ergebnisse: Die Leitlinie beinhaltet 13 konsentierte Empfehlungen zur spezifischen ?berwachung von Patienten, die k?nstlich ern?hrt werden. Speziell eingegangen wird auf Probleme bei der Menge der zugef?hrten Substrate, auf klinische Dysfunktionen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts (einschlie?lich eines erh?hten gastralen Residualvolumens, GRV) und auf Glukose- und Fettverwertungsst?rungen. Generell sollte die Menge der tats?chlich zugef?hrten Substrate/Fl?ssigkeiten engmaschig ?berwacht und dokumentiert werden. Unter enteraler Ern?hrung ist speziell bei kritisch kranken Patienten in der Akutphase eine klinische ?berwachung der gastrointestinalen Funktionen (Abdominalbefund, Darmt?tigkeit) unerl?sslich, die bei chirurgischen Patienten auch die Messung des GRV miteinbeziehen sollte. Speziell bei Diabetikern bzw. im Rahmen eines Postaggressionssyndroms ist ferner eine regelm??ige Messung der Glukose- und Triglyzeridkonzentration erforderlich, wobei bestimmte Grenzwerte (400?mg/dL [4,6?mmol/L] bzw. 200?mg/dL [11,0?mmol/L]) nicht ?berschritten werden sollten.
Schlussfolgerung: ?berwachungsma?nahmen sind unerl?sslicher Bestandteil der k?nstlichen Ern?hrung. Inhalt und Intensit?t h?ngen von der Modalit?t und von der Art bzw. vom Stadium der Grunderkrankung ab. Spezifische Grenzwerte/Toleranzschwellen sind zu beachten.