Der Beitrag analysiert den Zusammenhang von Lobbyismus und Medienwirtschaft auf zwei Ebenen. Erstens werden Medienunternehmen und andere Akteure der Medienwirtschaft als Lobbyisten ihrer Partikularinteressen betrachtet und dabei sowohl auf "klassische" Medien als auch auf datenbasierte Geschäftsmodelle moderner Onlinemedienkonzerne eingegangen. Zweitens werden Medienunternehmen als Instrument von Lobbyismusaktivitäten Dritter analysiert, also als Adressat von lobbyistischen Einflüssen, welche sich den Transmissionskanal Medien zu Nutze machen wollen, um die öffentliche Meinung und die Politik zu beeinflussen. Dies spricht spezielle Aspekte der ökonomischen Theorie des Media Bias an. Insgesamt wird dem Beziehungsgeflecht aus Lobbyismus und Medienwirtschaft in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, so dass viele offene Forschungsfragen bestehen.