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ZusammenfassungIm Unterschied zur bisherigen Forschung über Fridays for Future, die sich vornehmlich mit der Genese, Mobilisierung und dem Framing der sozialen Bewegung beschäftigt, stehen deren interne Entscheidungsprozesse im Mittelpunkt des Aufsatzes: Wie werden Entscheidungen in der dezentral organisierten Bewegung getroffen und welche Faktoren haben dabei besonderen Einfluss? Auf Basis eines Mehrmethodendesigns, das sich Beobachtungen, Interviews und einer Online-Umfrage bedient, kommt die Studie zu drei Ergebnissen. Erstens bewegen sich Entscheidungsdynamiken insbesondere auf Bundesebene im Spannungsfeld zwischen basisdemokratischen Grundprinzipien auf der einen und dem Primat effizienter Prozesse auf der anderen Seite. Zweitens herrschen informelle Hierarchien innerhalb der verschiedenen Ebenen vor, die sowohl positiv als auch negativ von den Mitgliedern bewertet werden. Drittens nimmt der Einfluss auf Entscheidungen zu je erfahrener, kompetenter und besser vernetzt Aktivist:innen sind. Die Implikationen der Ergebnisse für anknüpfende Forschung im Bereich der Theorien der Sozialen Bewegungen sind zweierlei. Zum einen wird deutlich, dass eine Organisation wie Fridays for Future unabhängig der dezentralen Autonomie ihrer über 500 Ortsgruppen auch nach über drei Jahren seit ihrer Gründung entscheidungs- und mobilisierungsfähig geblieben ist. Im Vergleich zu anderen sozialen Bewegungen beweist Fridays for Future hinsichtlich ihres Wirkungsradius und ihrer Mitgliederstärke somit eine erstaunliche Resilienz. Zum anderen zeigen die Ergebnisse, dass es trotz einer beachtlichen Formalisierung und Differenzierung auf Seiten der Basis durchaus Unmut über Machtasymmetrien gegenüber den Entscheidungen auf Bundesebene gibt. Die Ergebnisse fußen auf einem Citizen-Science-Projekt, das etablierte Aktivist:innen der Bewegung mit Wissenschaftler:innen zusammenbrachte. Die Kooperation ermöglichte den exklusiven Zugang zu den Entscheidungsforen der Kernmitglieder.
ZusammenfassungIm Unterschied zur bisherigen Forschung über Fridays for Future, die sich vornehmlich mit der Genese, Mobilisierung und dem Framing der sozialen Bewegung beschäftigt, stehen deren interne Entscheidungsprozesse im Mittelpunkt des Aufsatzes: Wie werden Entscheidungen in der dezentral organisierten Bewegung getroffen und welche Faktoren haben dabei besonderen Einfluss? Auf Basis eines Mehrmethodendesigns, das sich Beobachtungen, Interviews und einer Online-Umfrage bedient, kommt die Studie zu drei Ergebnissen. Erstens bewegen sich Entscheidungsdynamiken insbesondere auf Bundesebene im Spannungsfeld zwischen basisdemokratischen Grundprinzipien auf der einen und dem Primat effizienter Prozesse auf der anderen Seite. Zweitens herrschen informelle Hierarchien innerhalb der verschiedenen Ebenen vor, die sowohl positiv als auch negativ von den Mitgliedern bewertet werden. Drittens nimmt der Einfluss auf Entscheidungen zu je erfahrener, kompetenter und besser vernetzt Aktivist:innen sind. Die Implikationen der Ergebnisse für anknüpfende Forschung im Bereich der Theorien der Sozialen Bewegungen sind zweierlei. Zum einen wird deutlich, dass eine Organisation wie Fridays for Future unabhängig der dezentralen Autonomie ihrer über 500 Ortsgruppen auch nach über drei Jahren seit ihrer Gründung entscheidungs- und mobilisierungsfähig geblieben ist. Im Vergleich zu anderen sozialen Bewegungen beweist Fridays for Future hinsichtlich ihres Wirkungsradius und ihrer Mitgliederstärke somit eine erstaunliche Resilienz. Zum anderen zeigen die Ergebnisse, dass es trotz einer beachtlichen Formalisierung und Differenzierung auf Seiten der Basis durchaus Unmut über Machtasymmetrien gegenüber den Entscheidungen auf Bundesebene gibt. Die Ergebnisse fußen auf einem Citizen-Science-Projekt, das etablierte Aktivist:innen der Bewegung mit Wissenschaftler:innen zusammenbrachte. Die Kooperation ermöglichte den exklusiven Zugang zu den Entscheidungsforen der Kernmitglieder.
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