Professor Manfred T. Reetz zum 60. Geburtstag gewidmet Die organische Festphasensynthese (SPOS) hat sich zu einem wichtigen Werkzeug bei der Synthese großer Substanzbibliotheken entwickelt. Seit den bahnbrechenden Arbeiten von Merrifield ist es gelungen, fast alle in Lösung bekannten Reaktionen auf die feste Phase zu übertragen.[1] Eine Ausnahme sind die in der organischen Synthese wichtigen elektroorganischen Synthesen, die sogar im industriellen Maßstab durchgeführt werden.[2] Obwohl erst kürzlich über die Parallelisierung elektrochemischer Reaktionen in der Flüssigphase berichtet wurde [3] und elektroorganische Reaktionen bereits mit auf entsprechend modifizierten Elektroden fixierten Substraten [4] Bedenkt man, dass bei den meisten der in der SPOS eingesetzten Harze mehr als 95 % der Substratmoleküle im Innern der Polymerkügelchen verborgen sind, [1a] so wird klar, dass ein direkter Elektronentransfer zwischen Elektrode und Substratmolekül nicht möglich ist. Verwendet man jedoch einen Redoxkatalysator (1 und 2) als Mediator, lassen sich der Elektronentransferschritt an der Elektrode und die Redoxreaktion mit dem Substrat voneinander trennen (Abbildung 1). Das Prinzip der "indirekten Elektrolyse" wurde schon vielfältig in der elektroorganischen Synthese in Lösung genutzt, wobei sich deutliche experimentelle Vorteile gegenüber dem direkten Elektrodenkontakt gezeigt haben, z. B. reduzierte Überspannungen oder höhere Selektivitäten. [5] Als Modellreaktion wählten wir die 2,5-Dimethoxylierung von Furanen.[6] Dieser durch Br À -Ionen vermittelte Elektrolyseprozess hat sich in der organischen Synthese bewährt und wird auch im industriellen Maßstab durchgeführt.[7] Die dabei erhaltenen Produkte sind vielseitige Ausgangsverbindungen für nachfolgende Modifikationen. [8] Da die erwarteten Reaktionsprodukte säurelabil sind, wähl-ten wir den carboxyfunktionalisierten Linker 3, um die synthetisierten Verbindungen unter basischen Bedingungen vom Harz abzuspalten.[9] Zunächst knüpften wir 3-(2-Furyl)-propanol (7 a) nach einem bekannten Veresterungsprotokoll (DIC) an das Tentagel-Harz 3 a (Schema 1). Das harzgebundene Substrat 4 a wurde unter den Elektrolysebedingungen für die analoge Reaktion in Lösung zu 5 a umgesetzt. Verseifung von 5 a führte zum 2,5-Dimethoxydihydrofuran 6 a als cis/trans-Gemisch in > 95 % Reinheit (bestimmt durch 1 H-NMR-Spektroskopie und GC-Massenspektrometrie).Da aus Kostengründen und wegen der höheren Beladung vernetzte Polystyrolharze (PS) noch immer die am häufigsten