Zusammenfassung
Klinisches Problem
Raucherassoziierte interstitielle Lungenerkrankungen umfassen heterogene pulmonale Pathologien, deren korrekte Diagnostik prognostische und therapeutische Konsequenzen hat. In diesem Artikel werden die gängigsten raucherassoziierten interstitiellen Lungenerkrankungen beschrieben sowie eine strukturierte Herangehensweise präsentiert, welche den diagnostischen Arbeitsprozess erleichtern kann.
Empfehlungen für die Praxis
Die Computertomographie (CT) besitzt einen hohen Stellenwert in der Diagnose der raucherassoziierten interstitiellen Lungenerkrankungen und kann dazu beitragen, Lungenbiopsien zu verhindern. Um eine hohe diagnostische Genauigkeit zu erreichen, sollten standardisierte Untersuchungsprotokolle sowie eine strukturierte Herangehensweise in der Befundung zur Anwendung kommen. In den entzündlich dominierten Stadien der respiratorischen Bronchiolitis (RB), der respiratorischen Bronchiolitis mit interstitieller Lungenerkrankung (RB-ILD) sowie der desquamativen interstitiellen Pneumonie (DIP) haben die Beendigung des Rauchens sowie Steroide den größten therapeutischen Effekt. Bei fibrotischen Veränderungen (z. B. im Rahmen einer idiopathischen pulmonalen Fibrose [IPF]) können antifibrotische Therapien mit Pirfenidon und Nintedanib zum Einsatz kommen. Patienten mit dem Verdacht auf raucherassoziierte interstitielle Lungenerkrankung sollten in multidisziplinären Boards abgeklärt und behandelt werden.