Die molekulare Selbstorganisation spielt bei vielen Prozessen in der Biologie und der Supramolekularen Chemie eine zentrale Rolle. Das G‐Quartett, ein durch Selbstorganisation von Guanosin an einem kationischen Templat gebildeter, wasserstoffverbrückter Makrocyclus, wurde erstmals 1962 als Basiseinheit der Aggregation von 5′‐Guanosinmonophosphat nachgewiesen. Inzwischen weiß man, dass viele Nucleoside, Oligonucleotide und synthetische Derivate eine Vielzahl funktionaler G‐Quartetts bilden. Das G‐Quartett spielt in vielen Bereichen eine Rolle, angefangen von der Strukturbiologie und der Medizinischen Chemie bis zur Supramolekularen Chemie und Nanotechnologie. Dieser Aufsatz fasst die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Gebieten zusammen, wobei der Schwerpunkt auf der Struktur, der Funktion und der molekularen Erkennung des G‐Quartetts liegt.