ZusammenfassungIn einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft sind die Beschäftigten im Versandhandel aufgrund der steigenden Nachfrage einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt, die nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Natur sein kann. Gerade Akkord- und Fließbandarbeit als eine Form taktgebundener Arbeit sind im Versandhandel weit verbreitet und stellen hohe Anforderungen an die Beschäftigten. Die vorliegende Studie untersucht vergleichend Faktoren der subjektiv empfundenen psychischen und körperlichen Belastung und die Folgen der subjektiv empfundenen Beanspruchung von Akkord- und Fließbandarbeitern eines deutschen Logistikunternehmens. Insgesamt wurden 49 Probanden rekrutiert, von denen 24 (Alter: 47,5 ± 11,6 Jahre) in der Kommissionierung unter Akkordbedingungen und 25 (Alter. 49,4 ± 9,1 Jahre) am Fließband beschäftigt waren. Die Erfassung der Belastung und der daraus resultierenden Beanspruchung erfolgte mittels Fragebogen zur subjektiven Einschätzung der Belastungen am Arbeitsplatz (FEBA). Die Akkordarbeiter berichteten signifikant häufiger von einer hohen körperlichen Arbeitsbelastung (p < 0,05), wohingegen die Beschäftigten am Fließband eher unter Bewegungsmangel (p < 0,001) und langen Sitzperioden (p < 0,001) litten. Aus den Ergebnissen werden Präventionsmaßnahmen abgeleitet, die die Gesundheit der Beschäftigten im Versandhandel und somit deren Arbeitsfähigkeit langfristig erhalten sollen.