ZusammenfassungWegen schwer verifizierbarem Erfolg und hoher Nebenwirkungsrate ist die Behandlung der drohenden Friihgeburt mit Betamimetika in Diskussion, aber geburtshilfliches Management ist ohne diese Substanzen nicht denkbar. Wegen deutlicher Nebenwirkungen sollte diese Behandlung mit der geringsten effektiven Dosierung erfolgen. Diese kann mit der ,,Bolustokolyse"l der pulsatilen intraven6sen Verabreichung von Betamimetika erreicht werden, die mit sehr viel weniger Substanz den gleichen therapeutischen Effekt hat wie die kontinuierliche Tokolyse, wodurch weniger Nebenwirkungen gesehen werden. Die vorzeitige Wehent~itigkeit scheint nur ein Symptom der multifaktoriell gest6rten mtitterlichen Hom6ostase zu sein.Magnesiummangel spielt eine wesentliche Rolle, dessen Substitution eine der ersten therapeutischen Magnahmen sein sollte. In der Entwicklung stehen unter anderem die wehengesteuerte Tokolyse und Methoden wie die Vierkanattokographie zur m6glichen Erkennung der frfihgeburtswirksamen Wehen.Trotz der Erfolge bei der Senkung der perinatalen Mortalit~it bleibt die Frfihgeburtlichkeit das zentrale Problem der Geburtshilfe mit allen Risiken Ftir die betroffenen Kinder. Bei der Behandlung der drohenden FNhgeburt darf nicht vergessen werden, dab mindestens 30 % der Fffthgeburten therapeutisch verursacht sind [6].
Ursachen vorzeitiger WehenDie Ursachen der vorzeitigen Wehentfitigkeit im Rahmen dieser Betrachtung nur annghernd suffizient zu behandeln, ist vermessen. Es scheint aber in diesem Zusammenhang sinnvoll, noch einmal auf die multifaktorielle Genese dieser St6rung hinzuweisen. Eine wesentliche Rolte spielt die vaginate Infektion. Andere, ebenfalls lokal wirkende Ursachen sind in Uterusfehlbildungen, Gemini bzw. Hydramnion zu sehen. In die zweite, als metabolisch zu klassifizierende Gruppe, sind chronische und akute, den gesamten K6rper beeintr~ichtigende Infektionen einzuordnen. Auch der Magnesiurmnangel oder der schlechte Ern~hrungszustand kann hier eingruppiert werden. Dieser ist nicht scharf vonder dritten Gruppe zu trennen, in die die psychische bzw. sozio6konomische Problematik eingeordnet werden mul3.So kann angenommen werden, dab eine St6rung der miittertichen Hom6ostase w/ihrend der Schwangerschaft in vorzeitiger Wehentgtigkeit resultieren kann. Die Tokolyse stellt somit nur einen Teil des Konzeptes zur Verringerung der Friihgeburt dar. Alle Geburtshelfer sollten sich immer vergegenw/irtigen, dab die Tokolyse nur ein Symptom, aber nicht die Krankheit behandelt.