Die rechnerische Vorausbestimmung der Schalldämmwirkung von Wänden bereits in der Entwurfs-und Planungsphase durch numerische Simulation gewinnt in Zeiten steigender Lärmbelastungen immer mehr an Bedeutung. Die Erfassung beliebiger geometrischer, bauphysikalischer und bauakustischer Randbedingungen sowie die Berücksichtigung der Interaktion von Fluid und Struktur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die numerische Simulation des Problems erfolgt mit der Finite-Element-Methode. Dabei wird das Körperschallverhalten des Bauteils im wesentlichen durch die Biegewellen bestimmt, welche mit der Mindlinschen Plattentheorie beschrieben werden. Da jedoch auch die Auswirkungen flankierender Bauteile untersucht werden, werden ebenfalls die in-plane Wellen erfaßt. Diese werden durch die dynamische, elastische Scheibengleichung dargestellt. Für die Modellierung komplexer Wandaufbauten kommt ein Homogenisiserungsverfahren zum Einsatz und poröse Dämmstoffe werden mit Hilfe eines äquivalenten Fluid-Ansatzes beschrieben. Das akustische Verhalten der die Wände umgebenden Luft wird durch die Helmholtz-Gleichung erfaßt. Die Kopplung von Struktur und Fluid, also von Körper-und Luftschall, erfolgt an den Koppelflächen über die dort verrichteten virtuellen Arbeiten des Schalldruckes bzw. der Verschiebungen. Das vollständig gekoppelte Berechnungsprogramm ermöglicht z. B. neben der Ermittlung der Schalldruckverteilungen ebenso die Berechnung des Schalldämm-Maßes sowohl einschaliger als auch mehrschaliger Trennbauteile. Es werden Beispielrechnungen vorgestellt, in denen Parameterstudien sowie Vergleiche mit Messungen bzw. anderen numerischen Berechnungen durchgeführt wurden.