Der vorliegende Artikel ist der erste Teil einer dreiteiligen Artikelserie, in deren Rahmen eine integrative Theorie des Problemlösens in Gruppen auf der Basis von Theorien und Befunden aus der Kleingruppenforschung, der Problemlöseforschung und der Entscheidungsforschung vorgestellt wird. Der Theorie liegt eine Differenzierung der Arbeit von Problemlösegruppen in die drei grundlegenden Handlungsbereiche der Aufgabenorientierung, der Gruppenorganisation und der sozio-emotionalen Regulation zugrunde. Der Schwerpunkt in dem vorliegenden Artikel liegt auf Aspekten der Gruppenorganisation. Es werden theoretische Vorstellungen über den Aufbau mentaler Modelle von Problemlösegruppen formuliert. Hierbei wird ein Arbeitsgedächtnis und ein Langzeitgedächtnis unterschieden, unter denen jeweils eine Reihe verschiedener Instanzen postuliert werden, in denen deklaratives und prozedurales Wissen über das zu bearbeitende Problem und die Gruppe gespeichert ist. Ausgehend von dem grundlegenden Postulat, dass der Problemlöseerfolg von Gruppen sich aus dem Erfolg der Gruppe bei der Lösung einer Vielzahl unterschiedlicher Teilprobleme zusammensetzt, werden Empfehlungen für die Gestaltung von Problemlöseprozessen abgeleitet. Hierbei wird vorgeschlagen, im Rahmen einer anfänglichen Orientierungsphase alle anstehenden Teilprobleme zu erfassen, auf ihren Handlungsbedarf hin einzuschätzen und im Arbeitsgedächtnis abzuspeichern. In der darauf folgenden Handlungsphase wird empfohlen, die erfassten Teilprobleme in der Reihenfolge ihres Handlungsbedarfs abzuarbeiten. Es werden zudem aus Merkmalen der zu bearbeitenden Teilprobleme und situativen Bedingungen Aussagen bezüglich des Ressourcenbedarfs für die Bearbeitung der Teilprobleme abgeleitet. Hieraus ergeben sich Konsequenzen für den Arbeitsmodus der Gruppe. This paper is the first paper in a three-part article series presenting an integrative theory of problem solving in groups on the basis of theory and research on group processes, problem solving and decision making. Group problem solving is differentiated into three main focuses of action, namely taskwork, group organisation and socio-emotional regulation. The present paper focuses on aspects of group organization. A theory of the structure of group mental models is developed. The mental model of problem solving groups is differentiated into a short-term and a long-term memory system. Under each memory system, several memory units are proposed containing declarative and procedural knowledge on aspects of the problem at hand and aspects of the group. Based on the assumption that success in problem solving results from the group's success in solving various subproblems, recommendations for structuring the problem solving process are being drafted. It is suggested that during an initial orientation stage all occurring subproblems be rated according to their need for action and stored in the short term memory system. In the following action stage, the various subproblems stored in the short term memory system should be worked off in the or...