ZusammenfassungKrebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind selten; im
Jahr 2017 wurden ca. 2220 Neuerkrankungen in Deutschland an das Deutsche
Kinderkrebsregister gemeldet. Ziel der GPOH war es immer, möglichst alle
betroffenen Patienten standardisiert, am besten in prospektiven, kontrollierten
Studien, zu behandeln. Diese Vorgabe hat auch der Gemeinsame Bundesausschuss in
der Kinderonkologierichtlinie festgeschrieben. In einer Umfrage unter den
Studienleitern der GPOH wurde ermittelt, wie sich nach der geänderten
Arzneimittelgesetzgebung, die Zahl der klinischen Studien verändert hat.
Im Jahr 2002 waren 33 Therapieoptimierungs-studien (TOS) der GPOH
geöffnet. Insgesamt ist ein Rückgang der TOS von 33 im Jahre
2002 auf 2 im Jahre 2017 zu verzeichnen. Die Zahl der Arzneimittelstudien hat
sich bis zum Jahr 2017 auf 16 erhöht (knapp 1100 erfasste Patienten).
Zeitgleich hat sich die Zahl der klinischen Register auf 28 erhöht mit
insgesamt mehr als 1800 dort erfassten Patienten. Diese Beobachtung zeigt, dass
die klinischen Register eine neue Bedeutung in der pädiatrischen
Onkologie bekommen haben. An 3 Beispielen wird dargelegt, welche
Beiträge Register im Verhältnis zu Studien zur Behandlung der
Patienten und zum wissenschaftlichen Fortschritt leisten können.
Zusammengefasst verdeutlichen die bisherigen Erfahrungen aus den diskutierten
Beispielen, dass Studien und Register wechselseitig eine sinnvolle und
notwendige Ergänzung der Studiengruppenstruktur in der Kinderonkologie
darstellen.