Zusammenfassung
Als geophile Microsporum‐Arten gelten: M. fulvum, M. gypseum, M. nanum, M. cookei und M. vanbreuseghemii. Über die Verbreitung und das Vorkommen dieser Pilze im Erdboden, beim Tier und beim Menschen wurde eine tabellarische Literaturzusammenstellung gegeben.
Die Erddermatophyten als die am wenigsten spezialisierten Hautpilze wechseln nur gelegentlich in die parasitäre Entwicklungsphase über, um Krankheitserscheinungen bei Mensch und Tier hervorzurufen. Auf Grund des noch wenig stabilisierten Wirt‐Parasit‐Verhältnisses sollen einzelne Stämme innerhalb einer Art unterschiedliche Merkmale aufweisen, je nachdem, ob es sich um Bodenfunde oder um Isolate aus Befallsherden handelt.
Wir züchteten 52 Stämme der geophilen Arten M. fulvum, M. gypseum und M. cookei; 37 aus dem Erdboden, 9 von Tieren und 6 von Patienten, womit sich die Zahl der bisher in Deutschland veröffentlichten M. gypseum‐ (M. fulvum‐) Infektionen auf 88 erhöht. Besondere Beachtung fand eine in einer Leipziger Gärtnerei festgestellte Mikrosporie durch M. gypseum (N. incurvata). Mit Ausnahme eines Pilzstammes wurden alle übrigen hinsichtlich morphologischer Merkmale, Griseofulvinempfindlichkeit, keratinolytischer Potenz und Meerschweinchenpathogenität überprüft.
Im Gegensatz zu den M. fulvum‐Stämmen, die morphologisch gut übereinstimmten, variierten die M. gypseum‐Stämme, allerdings ohne erkennbaren Zusammenhang mit ihrer Herkunft. 2 Einsporenabkömmlinge typischer M. cookei‐Kolonien zeichneten sich durch übermäßige Pigmentproduktion in Mycel und Substrat und durch einige Wachstumseigentümlichkeiten aus.
Die M. gypseum‐Stämme erwiesen sich in ihrer Gesamtheit wesentlich griseofulvin‐empfindlicher als die M. fulvum‐ und die sehr resistenten M. cookei‐Stämme. Unter ihnen fanden sich auch prozentual die meisten virulenten Isolate, ohne daß in jedem Fall eine Abhängigkeit von Griseofulvinsensibilität und Pathogenität klar hervortrat.
Alle pathogenen Stämme zeichneten sich durch gutes Keratinabbauvermögen aus. Für eine strenge Korrelation zwischen Keratinophilie und Pathogenität bot sich jedoch kein Anhalt.
Von ausschlaggebender Bedeutung schien die Herkunft der untersuchten Pilzstämme zu sein. Von 37 Bodenisolaten erwiesen sich nur 4 (reichlich 10%) als pathogen; von 9 Stämmen animalen Ursprungs waren 2 (reichlich 20%) virulent. Dagegen ließen sich mit sämtlichen 5 vom Patienten gewonnenen Microsporum‐Stämmen Pilzerkrankungen beim Versuchstier erzeugen.
Für die Annahme, daß der Aufenthalt auf dem Menschen eine Pathogenitätssteigerung der Erreger bewirkt, sprechen unsere aus einer Gärtnerei‐Mikrosporie gewonnenen Erkenntnisse: Während sich die als Infektionsquelle in Frage kommenden, aus Gewächshauserde gezüchteten M. gypseum‐Stämme als apathogen erwiesen, zeigten 2 von mikrosporiekranken Gärtnerinnen isolierte Stämme Meerschweinchenpathogenität
Résumé
Les espèces géophiles du genre Microsporum sont les suivantes: M. fulvum, M. gypseum, M. nanum, M. cookei et M. vanbreuseghemii. La littérature au sujet de l'expansion et de l'existence de c...