ZusammenfassungDas Recycling von Verpackungsglas stellt eine wichtige Maßnahme dar, um im Sinne der Kreislaufwirtschaft Ressourcen und die Umwelt zu schonen. Jedoch werden nicht alle Verpackungsgläser der Altglassammlung übergeben. Ein Teil wird über den Restmüll entsorgt. Wird dieser Restmüll in einer Müllverbrennungsanlage mit Wirbelschichtfeuerung verbrannt, so besteht unter gewissen Umständen die Möglichkeit, Glas aus groben Bestandteilen sensorbasiert rückzugewinnen und dadurch gleichzeitig eine mineralische Restfraktion zu erzeugen, die als Baustoff im Straßenbau oder Beton eingesetzt werden kann. Der vorliegende Beitrag präsentiert die Ergebnisse eines sensorbasierten Sortierversuchs mit Bettaschen aus der Müllverbrennung. Dafür wurden Proben der Bettaschen genommen, geteilt, gesiebt, gewaschen charakterisiert und anschließend im Technikum der Firma Binder+CO AG in drei sensorbasierten Sortierdurchgängen von Glas befreit. Das Ergebnis zeigt einen besonders hohen Glasanteil in der Partikelgrößenfraktionen 4–8 und 8–16 mm. Bei diesen konnten auch beträchtliche Mengen an Glas im ersten sensorbasierten Sortierdurchgang entfernt werden. Die dabei entstandene Glasfraktion hatte einen Nicht-Glasanteil von 2–3 Massenprozent, was einem Wert vergleichbar mit jenem der Altglassammlung entspricht. Die mineralischen Restfraktionen wurden in einem zweiten und dritten Sortierdurchgang weiter von Glas befreit. Nach drei Durchgängen besaß die Partikelgrößenfraktion 8–16 mm etwa nur mehr 7 Massenprozent an Glas, von ursprünglich 75 Massenprozent in der äquivalenten Partikelgrößenfraktion der Bettasche. Der Versuch zeigte, dass durch sensorbasierte Glassortierung nicht nur Glas mit hoher Reinheit und eine mineralische Fraktion mit geringerem Glasanteil gewonnen werden konnte, sondern auch, dass mit der sensorbasierten Sortierung eine Charakterisierung durchgeführt werden kann, die zwar etwas ungenauer, aber bedeutend schneller als die Charakterisierung durch manuelle Sortierung ist.