ZusammenfassungDieser Beitrag untersucht den Einfluss von Lerngelegenheiten und Unterrichtserfahrungen auf die inklusionsbezogenen Überzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartungen von (angehenden) Lehrkräften. Die Daten stammen aus einer Onlinebefragung der Studierendenkohorte des Nationalen Bildungspanels (NEPS) im Herbst 2016. Das Analysesample umfasst Studierende, Referendarinnen und Referendare sowie erwerbstätige Lehrkräfte (N = 1862). Ein Strukturgleichungsmodell ergab, dass inklusionsbezogene Lerninhalte im Rahmen von Lehramtsstudium und Referendariat förderlich für die inklusionsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung sind, während die Überzeugungen zu inklusivem Unterricht weitgehend unbeeinflusst bleiben. Ein Schulformvergleich zeigte, dass (angehende) Sonder‑/Förder- und Grundschullehrkräfte dem Unterrichten von inklusiven Schulklassen positiver und zuversichtlicher gegenüberstehen als (angehende) Lehrkräfte der Sekundarstufe I, Gymnasien und beruflichen Schulen. Zudem wurde festgestellt, dass erwerbstätige Lehrkräfte trotz häufigerer Lerngelegenheiten eine kritischere und weniger zuversichtliche Haltung zu Inklusion einnehmen als Studierende oder Referendarinnen und Referendare.