Fragestellung: Untersuchung der Morbidität einzeitiger Abortausräumungen (Dilatation und Kürettage, D&C) im 2. Trimenon. Methoden: Retrospektive Erfassung der Frühkomplikationen von D&C im 2. Trimenon (Gruppe A: 1988–1994). Vergleich mit D&C im 1. Trimenon (Gruppe B: 1997) und der Abortinduktion durch extraamniale Prostaglandinapplikation (Literatur). Ergebnisse: D&C im 2. wies im Vergleich zum 1. Trimenon eine signifikant höhere Morbidität auf (p < 0,0001). Häufigste Komplikation in beiden Gruppen war ein Blutverlust >500 ml (p < 0,009). Daneben ergab sich mit steigendem Gestationsalter eine signifikante Zunahme der Inzidenz von Nachblutungen (p < 0,001) und Fieber >38°C (p = 0,042). Weitere Komplikationen waren: unvollständige Kürettage, Infektion, Zervixverletzung, Uterusperforation und Thrombose. Schlussfolgerungen: D&C im 2. Trimenon geht verglichen mit dem 1. Trimenon mit einer signifikant höheren Morbidität einher. Insgesamt ist das Ausmass der Komplikationen von D&C im 2. Trimenon gut tragbar und mit den Resultaten früherer Studien mehrheitlich vergleichbar. D&C weist im Vergleich zur Abortinduktion durch extraamniale Prostaglandinapplikation niedrigere Komplikationsraten auf, wobei die Vorteile von D&C vor allem im frühen 2. Trimenon liegen.