In Deutschland wird den Hochschulen als Ort für Gesundheitsförderung zunehmend Beachtung geschenkt [6,10]. Der größten Statusgruppe (für fast 2 Mio. Studierende in Deutschland [17] ist das Setting Hochschule der Lebensmittelpunkt [3]) wurde in der Vergangenheit nicht ausreichend Beachtung geschenkt [9] und dies, obwohl die Hochschulen über vielfältige Möglichkeiten verfügen, Einfluss auf die Gestaltung einer gesunden Lebenswelt der Studierenden zu nehmen. Um dem übergeordneten Ziel, der Schaffung eines Lebensraums Hochschule, der der Herstellung von Gesundheit dient und eine gesunde persönliche und soziale Entwicklung von Studierenden fördert bzw. erst ermöglicht, nachzukommen, ergibt sich die Notwendigkeit eines aktuellen Wissens über die gesundheitliche Lage der Studierenden. Bisherige Daten über Krankheiten und Beschwerden von Studierenden stammen von einzelnen Hochschulen und waren somit, wenn überhaupt, nur für die Hochschule, welche die Erhebung durchführte, reprä-sentativ [2, 8, 20]. Die im Folgenden vorgestellten reprä-sentativen Ergebnisse zur Prävalenz von Erkrankungen und Beschwerden bei Studierenden in NRW entstammen dem "Gesundheitssurvey für Studierende in NRW". Dieses von der Techniker Krankenkasse, der Landesunfallkasse NRW (ab 2008 Unfallkasse Nordrhein-Westfalen) und der Universität Bielefeld geförderte Projekt hatte die Schaffung einer ersten verlässlichen Datenbasis, die als Grundlage für die Planung von Gesundheitsförde-rungskonzepten an deutschen Hochschulen dienen kann, zum Ziel. Insbesondere sollte den Fragestellungen nachgegangen werden, ob die Art der Hochschule, die Anzahl der Semester oder das Studienfach sich auf die Gesundheit der Studierenden auswirken. In der vorliegenden Arbeit wird die Methodik der Studie beschrieben, ihre Repräsentativität im Hinblick auf die Population der Studierenden in NRW analysiert und erste repräsentative Ergebnisse zur Prävalenz von Krankheiten und Beschwerden vorgestellt. Studiendesign und Untersuchungsmethoden Stichprobe Grundlage der hier vorgestellten Analyse bildet die erste bundeslandweite Befragung von Studierenden, der Gesundheitssurvey für Studierende in NRW (weitere Informationen zum Studiendesign unter http://www.gesundheitsfördernde-hochschulen.de/HTML_Gesundheitssurvey_ NRW/F0_Gesundheitssurvey_NRW1.html). Im Wintersemester 2004/2005 waren in NRW 73% der Studierenden an staatlichen Universitäten und 19% an staatlichen Fachhochschulen eingeschrieben. Die Stichprobe wurde deshalb gemäß den Anteilen der Studierenden an Fachhochschulen und Universitäten 1:3 aufgeteilt. Die restlichen 8% der Studierenden, die auf die übrigen Einrichtungen verteilt sind, konnte wegen der geringen Anzahl nicht berücksichtigt werden. In NRW beteiligten sich 12 von 14 staatlichen Universitäten sowie 4 zufällig ausgewählte von 25 Fachhochschulen an der Studie. Im Zeitraum vom Sommersemester 2006 bis zum Wintersemester 2007 wurden insgesamt 3306 Studierende (52,7% Frauen, 47,3% Männer) nach ihren subjektiv erlebten Beschwerden und ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Di...