Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht den historischen Kontext der von Seneca verfassten Schriften Apokolokyntosis und De clementia und seinen Niederschlag in den Texten. Beide Werke wurden in einer Phase politischer Unsicherheit und hoher Spannungen verfasst. Es wird die These vertreten, dass diese angespannte Situation sich in den Texten spiegelt. Der Verfasser sah Nero offenbar bereits unmittelbar nach seiner Thronbesteigung kritisch und versuchte ihn nicht nur in De clementia, sondern auch in der Apokolokyntosis auf den Senat und seine Ideale zu verpflichten sowie eindringlich zu warnen. Gleichzeitig war Seneca offenbar darum bemüht, vor seinen senatorischen Standesgenossen seine Nähe zum princeps zu rechtfertigen.