Medienerfahrungen gehören zum kindlichen Alltag, doch die familialen Bedingungen medialen Lernens sind unterschiedlich. Die öffentlichen Bildungsinstitutionen sollen daher kompensatorisch wirken, um allen Kindern gleiche Chancen vor und für den Schulbeginn zu sichern. Dies gilt besonders im Kontext unserer Zuwanderungsgesellschaft, wo Kinder mit verschiedenen kulturellen Hintergründen aufwachsen. Im Fokus unseres Berichts steht ein Interventions- und Forschungsprojekt in Dortmund, wo über 60 % der Kinder in Einrichtungen der Frühen Bildung verschiedenkulturelle Familienhintergründe mitbringen. In Einzelmaßnahmen, in denen Medienbildung an weitere inhaltliche Bildungsaspekte und Themen angebunden ist, üben Kinder aus verschiedenen Herkunftskulturen gemeinsam das Produzieren und Kommunizieren mit und über Medien. Die Arbeit in den Kitas wird trianguliert evaluiert und Erzieherinnen wie Eltern werden über die Wahrnehmung der Kinder sowie den familiären Medienumgang befragt. Aus diesem Datenpool sollen hier Ergebnisse vorgestellt werden, wie türkische Kinder als größte Migrantengruppe in ihrer Medienkompetenz in den Familien und in der Kita wahrgenommen werden – wobei sich je nach Perspektive auffällige Unterschiede in der elterlichen und der professionellen Wahrnehmung kindlicher Medienkompetenz zeigen, sowohl genderspezifisch als auch kulturspezifisch.