Zusammenfassung
Die subakute Thyreoiditis (SAT) und die akute suppurative Thyreoiditis (AST) sind Schilddrüsenerkrankungen, bei welchen es durch Zerstörung von Schilddrüsengewebe zum Auftreten einer Hyperthyreose kommen kann. Die SAT ist vermutlich (post-)viraler Genese. Typischerweise folgt einer initial hyperthyreoten Phase oft eine zumeist transiente Hypothyreose, klinisch sind Halsschmerzen, Fieber oder Abgeschlagenheit charakteristisch. Laborchemisch werden oft erhöhte Entzündungsparameter gefunden, hilfreich für die Diagnosestellung sind außerdem ein erhöhtes Thyreoglobulin sowie hohe Leberparameter. Sonographisch zeigen sich häufig fokale, schlecht abgrenzbare hypoechogene Areale bei verminderter Schilddrüsendurchblutung, in szintigraphischen Untersuchungen ist der Tracer-Uptake reduziert. Therapeutisch kommen Betablocker zur Linderung hyperthyreoter Beschwerden zum Einsatz, zur analgetischen Therapie werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Glukokortikoide eingesetzt. In schweren Fällen kann auch eine Thyreoidektomie notwendig sein, bei unklaren Fällen sollte die Indikation zu einer Feinnadelpunktion großzügig gestellt werden, um eine Abgrenzung zu malignen Prozessen oder einer AST zu ermöglichen. Im Gegensatz zur SAT handelt es sich bei der AST um eine bakterielle Infektion der Schilddrüse, die oft auf dem Boden von anatomisch-strukturellen Veränderungen entsteht. Typische Symptome umfassten eine Schwellung des Halses verbunden mit Schmerzen, Fieber, Heiserkeit, Dysphagie sowie einem lokalen Erythem. Laborchemisch zeigen sich auch hier erhöhte Entzündungsparameter, während eine Hyperthyreose seltener ist. In der akuten Entzündungsphase kann eine Abszessformation und ihre Ausdehnung mittels Ultraschall oder CT dargestellt werden. Hinsichtlich der Therapie sind eine rasche antibiotische Therapie und eine Drainage des Abszesses von großer Bedeutung, teilweise kann auch eine operative Entfernung von Schilddrüsengewebe notwendig werden.