ZusammenfassungFragestellung und Hintergrund: In früheren Studien wurde die lokale Exzision vorwiegend als Eingriff bei "low-risk" pT1-Rektumkarzinomen propagiert. Die Ergebnisse bei T2-Tumoren sind unklar; es wurden Rezidivraten von 0-67% berichtet. Diese Studie wurde durchgeführt, um den Wert der lokalen Exzision bei T2-Rektumkarzinomen, prognostische Faktoren sowie die Notwendigkeit von Nachoperationen zu bestimmen.Patienten und Methodik: Nach einer lokalen Exzision bei 649 Patienten mit Rektumkarzinomen wurden bei 44 Patienten pT2-Karzinome gefunden. Im Allgemeinen wurde eine sofortige Nachoperation empfohlen; allerdings lehnten 24 Patienten eine weitere Operation ab oder wurden aufgrund von Begleiterkrankungen nicht operiert. Die Ergebnisse wurden getrennt analysiert für lokale R0-Resektionen von "low-risk" Karzinomen sowie für prognostisch ungünstige Kriterien (R1/RX/R ≤ 1 mm/G3-4/L1/V1). Nachoperationen wurden innerhalb von 4 Wochen durchgeführt. Rezidive wurden außerdem entsprechend einer vorausgehenden lokalen R0-Resektion von "low-risk" Tumoren wie auch ungünsti-ger Ergebnisse differenziert und in einer Langzeit-Follow-up-Studie analysiert. Patienten mit palliativer Therapie wurden ausgeschlossen, das Follow-up wurde bei 90% erreicht (20 ausschließlich transanale endoskopische mikrochirurgische Exzisionen, 17 transanale endoskopische mikrochirurgische Exzisionen und Nachoperationen).Ergebnisse: Die lokalen Rezidivraten nach ausschließlicher lokaler R0-Resektion von "low-risk" T2-Karzinomen betrugen 29%, wohingegen Patienten mit ungünsti-gen Kriterien zu 50% Rezidive entwickelten. Nach einer sofortigen Nachoperation war das lokale Rezidivrisiko bei Patienten ohne Lymphknotenmetastasen signifikant reduziert auf 7%.Schlussfolgerung: Die lokale R0-Resektion bei "low-risk" pT2-Karzinomen stellt eine unzureichende Therapie dar. Bei pT2N0M0-Rektumkarzinomen kann die Rezidivrate durch sofortige Nachoperation auf ein Level ähnlich einer primären Radikaloperation reduziert werden. Ein primär schlechtes lokales Resektionsergebnis (R1/RX/R ≤ 1 mm/ G3-4/L1/V1) hat keinen negativen Einfluss auf das weitere onkologische Ergebnis.Die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen suggerieren, dass die lokale Exzision bei "low-risk" pT1-Rektumkarzinomen verglichen mit konventionellen operativen Maßnahmen eine gleichermaßen effektive onkologische Therapie darstellt [1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15]. Allerdings bewegen sich die berichteten Rezidivraten nach einer lokalen Exzision bei pT2-Karzinomen zwischen 0% und 67% [5,8,9,[12][13][14][16][17][18][19][20]. Für diese Diskrepanz gibt es eine Reihe von Gründen einschließlich uneinheitlicher Studienprotokolle mit unterschiedlichen therapeutischen Konzepten und divergierenden Kriterien für die Patientenselektion. Die beschriebene Heterogenität hat zu völlig verschiedenen Beurteilungen des Werts von lokalen Exzisionen bei pT2-Karzinomen mit unterschiedlichen postoperativen Behandlungsstrategien geführt [2, 4, 5, 9, 12-14, 16, 18-23].Diese Studie wurde konzipiert, um...