ZusammenfassungPeer Viktimisierung (PV) im Jugendalter kann mit psychischen Belastungen
über die Lebensspanne hinweg einhergehen. Obwohl eine Vielzahl von
Instrumenten zur Erfassung von PV entwickelt wurden, fehlen häufig
Evidenzen für deren Einsatz. Besonders bei den Instrumenten zur
Erfassung von Cybermobbing fehlen oft psychometrische Berechnungen, wie
Faktorenanalysen zur Untersuchung der angenommenen Skalen und Angaben zu
Validität und Reliabilität. Die Multidimensional Offline and
Online Peer Victimization Scale (MOOPV) von Sumter und Kollegen stellt eine
Ausnahme dar, ist aber bisher nur auf Niederländisch verfügbar.
Dieser Fragebogen ist nicht mediumspezifisch ausgelegt, hinreichend
psychometrisch geprüft und unterschiedet zwischen verschiedenen Formen
von direkter und indirekter, online und offline PV. Ziel dieser Studie ist die
Präsentation und psychometrische Überprüfung der
deutschsprachigen Version der Multidimensional Offline and Online Peer
Victimization Scale (MOOPV). Die Faktorenstruktur, Validität und
Reliabilität wurde anhand der Daten von 777 SchülerInnen
zwischen 10 und 20 Jahren untersucht. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse
stützte das Vier-Faktorenmodell. Die Skalen direkte offline, indirekte
offline, direkte online und indirekte online PV weisen gute interne Konsistenzen
sowie Konstruktvalidität auf. Somit ist der MOOPV für die
Erfassung von PV im Jugendalter für Forschung und Praxis geeignet.