Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit einer Kontaktallergie gegen Implantatbestandteile erhalten in Deutschland üblicherweise beschichtete Prothesen. Ob die Versorgung mit solchen hypoallergenen Implantaten vergleichbare Ergebnisse erzielt wie die Standardversorgung mit Implantaten aus Kobalt-Chrom-Legierungen (CoCr) ist international umstritten und mittelfristig bislang wenig untersucht.
Ziel der Arbeit (Fragestellung)
Gibt es Unterschiede hinsichtlich Metallionenkonzentration im Blut, Kniefunktion und patientenberichteter Ergebnisse (PROM) zwischen beschichteten Knieendoprothesen und Standardimplantaten?
Material und Methoden
118 Patienten erhielten randomisiert entweder eine beschichtete oder eine Standard-Knieendoprothese und wurden hinsichtlich Kniefunktion und PROM untersucht. Präoperativ, ein und 5 Jahre nach der Operation wurden zusätzlich die Metallionenkonzentrationen für Chrom, Kobalt, Molybdän und Nickel im Blut gemessen.
Ergebnisse
Nach 5 Jahren konnten die Ergebnisse von 97 Patienten ausgewertet werden. Sowohl die Metallionenkonzentrationen als auch die Ergebnisse für PROM zeigten gleich gute Werte und keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Während nach einem Jahr ein Anstieg der Chrom-Konzentration bei 13 Patienten über 2 µg/l im Plasma zu verzeichnen war, lag nach 5 Jahren kein gemessener Wert über 1 µg/l.
Diskussion
Die Anwendung beschichteter Implantate gilt als umstritten und möglicherweise sogar als unsicher. In der vorliegenden Arbeit konnten mittelfristig gleich gute Ergebnisse zwischen beschichteten (TiNbN) und Standardprothesen (CoCr) nachgewiesen werden, sodass sich bei der Verwendung beschichteter Knieendoprothesen hinsichtlich gemessener Metallionenkonzentration und PROM kein Nachteil ergibt.