Akute muskulotendinöse Ruptur des M. pectoralis major

Abstract

ZusammenfassungDie Pectoralis-major-Ruptur (PMR) ist eine seltene Verletzung, die v. a. beim Kraftsport aufritt. Vorgestellt wird der Fall eines 31-jährigen Profibasketballspielers, der sich beim Bankdrücken eine Komplettruptur am muskulotendinösen Übergang des M. pectoralis major (PM) zugezogen hatte. Drei Wochen nach dem erlittenen Trauma erfolgte bei persistierenden Schmerzen und Kraftdefizit die Refixation des PM. Drei Monate postoperativ konnte der Patient bei vollem Bewegungsumfang schmerzfrei in den Basketballsport zurückkehren. Die Verletzungsentität wird vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur diskutiert und das operative Vorgehen im Detail dargestellt.

Die Ruptur des M. pectoralis major beim Hobbysportler – seltene Verletzung oder oft übersehen?

“…Mit dem zunehmenden Aufkommen des Kraftsports hat sich der Verletzungsmechanismus in den letzten Jahrzehnten gewandelt, heute ist die Ausübung von ambitioniertem Kraftsport für einen Großteil der Rupturen des M. pectoralis major verantwortlich. Die Gefahr einer solchen Verletzung besteht vor allem während der exzentrischen Phase der Muskelbelastung [2,7,8].…”

“…existiert keine eindeutige Überlegenheit eines Verfahrens, auch im Hinblick auf Anzahl und Durchmesser der Bohrlöcher, dem verwendeten Fadenmaterial und der Nahttechnik [2,13]. Typischerweise erfolgt die Refixation entweder über Endobuttons oder über fadenarmierte Knochenanker [8,13]. Publikationen der letzten Jahre bestätigen die Überlegenheit der frühzeitigen operativen Versorgung sowohl gegenüber der konservativen Therapie als auch gegenüber der verzögerten operativen Versorgung im chronischen Stadium [1,3,7,11].…”