Die retinale Perfusion ist in hohem Maße abhängig von den Determinanten im großen Kreislauf und besonders von der zirkadianen Blutdruckvariabilität und dem nächtlichen Blutdrucknicht nur bei arterieller Hypertonie. Wegen der näheren Beziehung zum Auge hat der zentrale aortale Blutdruck größere Bedeutung als der konventionell in der Brachialarterie ermittelte Blutdruck. Morphologische und funktionelle Veränderungen der retinalen Gefäße werden heute mit der digitalen Bildgebung in hoher Auflösung erfasst.
EinleitungViele generalisierte internistische Krankheiten betreffen auch die Augen. Die Folgeschäden an der Netzhaut können seit der Erfindung des Augenspiegels durch Hermann von Helmholtz (1821-1894) und der klinischen Anwendung durch Albrecht von Graefe (Begründer der Augenheilkunde, 1828-1870) in vivo beobachtet werden. Dieses direkte Fenster mit Blick auf die Mikrozirkulation wird durch neue Verfahren der retinalen Gefäßanalyse immer weiter aufgestoßen (▶ Abb. 1).