Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls – Rekanalisierende Therapie

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund: Ziel dieses Manuskripts ist ein Update der DGN-Leitlinie zu rekanalisierenden Therapien bei Patienten mit akutem Hirninfarkt, was sowohl die systemische Thrombolyse als auch die mechanische Rekanalisation umfasst. Dies ist Teil der Gesamt?berarbeitung der Leitlinie ?Akuttherapie des Hirninfarkte? (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.?V., AWMF-Register Nr. 030-046), wurde aber wegen der Relevanz vorab erstellt. Methodik: Dieses fokussierte Update nimmt Stellung zu den beiden Fragen (1) ?Welche Patienten mit akutem Hirninfarkt sollen mit einer systemischen Thrombolyse behandelt werden?? und (2) ?Welche Schlaganfallpatienten mit akutem Hirninfarkt sollten mit einer mechanischen Thrombektomie behandelt werden??. Es ist nicht vorgesehen eine vollst?ndige systematische Literaturanalyse zu erstellen, weswegen eine Leitlinie auf dem S2k-Niveau nach den Standards der AWMF erstellt wurde. Sechs nominierte Mitglieder der Deutschen Gesellschaft f?r Neurologie (DGN), der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) und der Deutschen Gesellschaft f?r Neuroradiologie (DGNR) waren an der Formulierung der Leitlinie beteiligt. Die Vorst?nde der Fachgesellschaften stimmten der Leitlinie zu. Die Regeln der AWMF und der DGN zum Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten wurden w?hrend des Konsensprozesses gewahrt. Ergebnis: Es werden konsensusbasierte Leitlinienempfehlungen zur Selektion von Patienten f?r die systemische Thrombolyse und die mechanische Rekanalisation vorgestellt, au?erdem auch zur Durchf?hrung der Prozeduren. Schlussfolgerung: Die Empfehlungen dieser Leitlinie k?nnen Unsicherheiten bez?glich rekanalisierender Therapiem?glichkeiten bei akuten Schlaganfallpatienten reduzieren und insbes. zur Verbreitung effektiver und sicherer endovaskul?rer Techniken beitragen.

Endovaskuläre Behandlungsoptionen des akuten ischämischen Schlaganfalls

“…Diese Therapie kann innerhalb der ersten 4,5 Stunden nach Symptombeginn, dem sog. "Zeitfenster", erfolgen [15] und wird auch so in den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie empfohlen [27].…”

“…Veröffentlichung dreier großer multizentrischer randomisierter klinischer Studien 2015 [2,7,13] und vier weiterer Arbeiten in den darauffolgenden Jahren konnte jedoch die Überlegenheit der endovaskulären Therapie für die Behandlung des akuten Schlaganfalls im vorderen Kreislauf gezeigt werden [14], sodass diese Technik mittlerweile einen etablierter Standard als zusätzliche Therapie zur medikamentösen Thrombolyse darstellt [27].…”

“…1) bis zu sechs Stunden nach Auftreten der Symptome. Bei fehlenden Kontraindikationen sollen Patienten im Zeitfenster von viereinhalb Stunden nach Symptombeginn parallel mit rtPA behandelt werden [27].…”

“…Wenn Kontraindikationen für eine intravenöse Thrombolyse bestehen, dann ist die mechanische Thrombektomie als Erstlinientherapie bei Patienten mit einem Verschluss einer proximalen Hirnbasisarterie empfohlen [27]. In ausgewählten Fällen kann eine endovaskuläre Therapie des Gefäßverschlusses auch bei Patienten außerhalb des etablierten Zeitfensters von sechs Stunden erfolgen.…”

“…Wie die Subgruppen-Analyse der MR-CLEAN-Studie gezeigt hat, ist ein hohes Lebensalter keine Kontraindikation zur Durchführung einer Thrombektomie [27].…”