Gegenüber anderen Varianten von übergangsmetallkatalysierten Kreuzkupplungen wurden solche mit siliciumorganischen Donoren in der Synthese von Naturstoffen bislang vergleichsweise wenig genutzt. Jüngere Fortschritte wie 1) die Entwicklung milder Reaktionsbedingungen, 2) die Ausweitung des Anwendungsbereichs auf eine größere Zahl von Substraten, 3) die Entwicklung von effizienten Verfahren zur stereoselektiven Einführung der Siliciumgruppe, 4) die Entwicklung zahlreicher sequenzieller Prozesse und 5) das Aufkommen von difunktionellen Bis(silyl)reagentien als Rückgrat für Syntheseprodukte, unterstreichen das heutige Niveau von Kreuzkupplungen mit Organosiliciumverbindungen. In den nachfolgenden Fallstudien wird die strategische Rolle, die Kreuzkupplungen mit Organosiliciumverbindungen bei der Bildung von Kohlenstoff‐Kohlenstoff‐Bindungen spielen, anhand ausgewählter Zielverbindungen erläutert.