Die Umwandlung von C-H-Bindungen in reaktivere und leicht funktionalisierbare C-Metall-Bindungen ist fürd ie Synthesechemie von hçchster Bedeutung.Wir zeigen hier,dass die Transformation neutraler Bismutverbindungen in kationische Derivate als Strategie fürC H-Aktivierungsreaktionen dienen kann. Konkret wurde eine doppelte CH-Aktivierung von Bismut-gebundenem Diphenylamid, (NPh 2 ) À ,r ealisiert. Die metallorganischen Produkte des ersten und zweiten Schritts der CH-Aktivierung wurden in hohen Ausbeuten isoliert. Eine selektive Funktionalisierung der aktivierten Positionen gelang in Eintopfreaktionen. Analysen mittels NMR-Spektroskopie,R çntgenbeugung an Einkristallen und DFT-Rechnungen offenbarten ungewçhnliche Eigenschaften im Grundzustand (z. B. Ringspannung, moderate Heteroaromatizität) und ließen Rückschlüsse auf die Reaktionsmechanismen zu.Die selektive Aktivierung von C-H-Bindungen erçffnet effiziente Alternativen zu klassischen, mehrstufigen Syntheseprotokollen und ist daher von zunehmender Bedeutung für die (metall-)organische Synthese,f ürK atalyseprozesse und füri ndustrielle Verfahren. [1][2][3][4] Eine CH-Aktivierung von industrieller Relevanz ist der SOHIO-Prozess,i nd em ein heterogener Bismutkatalysator ("nMoO 3 /Bi 2 O 3 ") fürd ie Oxidation oder Ammoxidation von Propen genutzt werden kann. [2] Dies rückte wohldefinierte Bismut-vermittelte CH-Aktivierungen stärker in den Fokus des Forschungsinteresses, und in der Tatk onnte eine begrenzte Anzahl solcher Reaktionen identifiziert werden (Schema 1). [5,6] Dies hat nicht nur zum mechanistischen Verständnis des SOHIO-Prozesses beigetragen, sondern auch neue,u ngewçhnliche Reaktivitätsmuster offengelegt. Beispiele dafürsind die Bildung eines Bismut-gebundenen einzähnigen Oxy-Aryldianions (Schema 1b)s owie dessen Reaktivitäti ns elektiven Insertionsreaktionen mit CO 2 und NO oder oxidativen C-C-Kupplungsreaktionen. [6b,7] In diesen Tr ansformationen wurde maximal eine C-H-Bindung pro Bismutatom aktiviert.Wirz eigen hier, dass die gesteigerte Reaktivitätk ationischer Bismutverbindungen [8,9] in Kombination mit dem Abbau von Ringspannung eine beispiellose,B ismut-vermittelte,doppelte CH-Aktivierung von Diphenylamid, (NPh 2 ) À , induziert. Die aktivierten Positionen kçnnen selektiven Funktionalisierungsreaktionen unterzogen werden.Kürzlich haben wir die Protonolyse von Bismutamiden als effiziente Syntheseroute zu kationischen Bismutspezies des Ty ps [Bi(NR 2 ) 2 (L) n ] + etabliert. Dabei konnten einfache Amidliganden (R = Me, iPr) und substitutionslabile Neutralliganden genutzt werden (L = thf). [9] Nach diesem Protokoll wurde Bi(NPh 2 ) 3 (1) [10] in THF mit einem ¾quivalent der Brønsted-Säure HOTf umgesetzt (Tf = SO 2 CF 3 ). Überraschenderweise wurde nicht die ursprüngliche Zielverbindung [Bi(NPh 2 ) 2 (thf) n (OTf)] (I-1)e rhalten, die jedoch als Intermediat vorgeschlagen wird. Stattdessen wurde die zweikernige Verbindung [Bi 2 (NC 6 H 4 Ph) 2 (thf) 3 (OTf) 2 ]( 2)i soliert (Schema 2).Dies ist ein seltenes Beispiel einer Bismut-vermittelten CH-Aktiv...