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I Uber Hans Musso (1925 -1988) und sein wissenschaftliches Werk Kindheit, Jugend, StudiumHans Musso war ein zuruckhaltender, seine eigene Person immer zurucknehmender und in personlichen Dingen fast verschlossener Mensch. Uber seine Kindheit und Jugend im Baltikum, Kriegsjahre und Flucht sprach er mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen so gut wie nie, mit jungeren Dozentenwie mirsehr selten, allenfalls mit einigen wenigen gleichaltrigen und gleichrangigen Kollegen. Erst gegen Ende seines Lebens, als der todliche Charakter seiner Krankheit offenkundig geworden war, anderte sich das ein wenig.Dennoch ist es falsch, ihn als schroff oder abweisend zu sehen, dazu war er im taglichen Umgang meistens zu freundlich und wohlwollend, und was ihm an Worten fehlte, glich er haufig durch kleine Gesten und Aufmerksamkeitenauch gelegentliche Scherzegegenuber jedermann aus.Da das private und das berufliche Leben strikt voneinander getrennt waren, kann eine Nachzeichnung seines nicht-wissenschaftlichen Lebenslaufs notwendigerweise nur in groben Zugen erfolgen. Hans Musso wurde am 17. August 1925 als drittes und mittleres Kind des Rechtsanwaltes Alexander Musso und seiner Ehefrau Ellinor, geb. Gernhardt, in Camby bei Dorpat in Estland geboren. Wahrend die vaterlichen Vorfahren Dorpatenser Kaufleute waren, stammte die Familie der Mutter teils aus dem Hessischen, teils aus dem Schleswigschen. Sie war in der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Baltikum ausgewandert und hatte es dort zu Wohlstand und Gutsbesitz gebracht. Die Welt, in die Hans Musso hineingeboren wurde, konnen die meisten von uns sich nicht vorstellen. Nicht nur weil er selbst so selten davon sprach, sondern vor allen Dingen deshalb, weil sie wahrend und als Folge des Zweiten Weltkriegs unwiderruflich untergegangen ist. In seiner Antrittsrede vor der Heidelberger Akademie wies Hans Musso im Jahre 1977 auf den pragenden EinfluB hin, den ,,die tradi-tionsbewuDte deutsch-baltische Gesellschaft mit dem unausgesprochenen BewuBtsein einer aussterbenden Oberschicht auf PflichtbewuBtsein und Apartheitsgefuhle" ausubte. Seine patriarchalische Haltung gegenuber vielen Clzem. Ber. 1992, 125, I -XXIV 0 VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinheim, 1992 0009 -2940/92/0202 -I $ 3.50 + .25/0 Chem. Ber. 1992, 125, I -XXIV Hans Musso Ill biet naturlicher Farbstoffe gerichtetnamlich H. Brockmannblieb diese Frage unbeantwortet. Ich war damals zufallig dabei und empfand es als peinliche Lucke fur die Organische Chemie."Welch fur Hans Musso typische Wortwahl: Wie konnte es in einem so schonen Wissenschaftsgebiet eine derartige Kenntnislucke geben?! Nun war es keineswegs so, daD sich bisher noch niemand mit dem Lackmus oderallgemeiner mit Farbstoffen beschaftigt hatte, die aus Flechten gewonnen werden. Seit Jahrhundertenvielleicht sogar schon im Altertumwar bekannt, daI3 bei der Behandlung von hellgrauen Flechten mit Harn oder waorigem Ammoniak und Luft nach einigen Tagen ein violetter Farbstoff entstand, der bis zum Ende des 19.
I Uber Hans Musso (1925 -1988) und sein wissenschaftliches Werk Kindheit, Jugend, StudiumHans Musso war ein zuruckhaltender, seine eigene Person immer zurucknehmender und in personlichen Dingen fast verschlossener Mensch. Uber seine Kindheit und Jugend im Baltikum, Kriegsjahre und Flucht sprach er mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen so gut wie nie, mit jungeren Dozentenwie mirsehr selten, allenfalls mit einigen wenigen gleichaltrigen und gleichrangigen Kollegen. Erst gegen Ende seines Lebens, als der todliche Charakter seiner Krankheit offenkundig geworden war, anderte sich das ein wenig.Dennoch ist es falsch, ihn als schroff oder abweisend zu sehen, dazu war er im taglichen Umgang meistens zu freundlich und wohlwollend, und was ihm an Worten fehlte, glich er haufig durch kleine Gesten und Aufmerksamkeitenauch gelegentliche Scherzegegenuber jedermann aus.Da das private und das berufliche Leben strikt voneinander getrennt waren, kann eine Nachzeichnung seines nicht-wissenschaftlichen Lebenslaufs notwendigerweise nur in groben Zugen erfolgen. Hans Musso wurde am 17. August 1925 als drittes und mittleres Kind des Rechtsanwaltes Alexander Musso und seiner Ehefrau Ellinor, geb. Gernhardt, in Camby bei Dorpat in Estland geboren. Wahrend die vaterlichen Vorfahren Dorpatenser Kaufleute waren, stammte die Familie der Mutter teils aus dem Hessischen, teils aus dem Schleswigschen. Sie war in der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Baltikum ausgewandert und hatte es dort zu Wohlstand und Gutsbesitz gebracht. Die Welt, in die Hans Musso hineingeboren wurde, konnen die meisten von uns sich nicht vorstellen. Nicht nur weil er selbst so selten davon sprach, sondern vor allen Dingen deshalb, weil sie wahrend und als Folge des Zweiten Weltkriegs unwiderruflich untergegangen ist. In seiner Antrittsrede vor der Heidelberger Akademie wies Hans Musso im Jahre 1977 auf den pragenden EinfluB hin, den ,,die tradi-tionsbewuDte deutsch-baltische Gesellschaft mit dem unausgesprochenen BewuBtsein einer aussterbenden Oberschicht auf PflichtbewuBtsein und Apartheitsgefuhle" ausubte. Seine patriarchalische Haltung gegenuber vielen Clzem. Ber. 1992, 125, I -XXIV 0 VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinheim, 1992 0009 -2940/92/0202 -I $ 3.50 + .25/0 Chem. Ber. 1992, 125, I -XXIV Hans Musso Ill biet naturlicher Farbstoffe gerichtetnamlich H. Brockmannblieb diese Frage unbeantwortet. Ich war damals zufallig dabei und empfand es als peinliche Lucke fur die Organische Chemie."Welch fur Hans Musso typische Wortwahl: Wie konnte es in einem so schonen Wissenschaftsgebiet eine derartige Kenntnislucke geben?! Nun war es keineswegs so, daD sich bisher noch niemand mit dem Lackmus oderallgemeiner mit Farbstoffen beschaftigt hatte, die aus Flechten gewonnen werden. Seit Jahrhundertenvielleicht sogar schon im Altertumwar bekannt, daI3 bei der Behandlung von hellgrauen Flechten mit Harn oder waorigem Ammoniak und Luft nach einigen Tagen ein violetter Farbstoff entstand, der bis zum Ende des 19.
Compound (II) is not homoantiaromatically destabilized.
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