Phytotherapie-Ganzheit im Licht von Biodiversität Sämtliche menschliche Hochkulturen entstanden nicht zufällig an Plätzen mit hoher Biodiversität gemeinsam mit hochentwickelter Heilpflanzenkunde. In Mesopotamien, Griechenland, Ägypten, Mexiko, aber auch besonders in China, wo spätestens ab 1500 v. Chr. und ganz besonders ab 200 n. Chr. mit dem Shānghán zábìng lùn pflanzliches Wissen in genialer Weise mit der Empirie über die Entstehung und dem Fortschreiten von Krankheiten in Einklang gebracht wurde. Der Mensch wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als Mikrokosmos im Makrokosmos gesehen, abhängig von den vielfältigen Einflüssen seines Umfelds. So beschreibt einer der Ursprungstexte der TCM, das Huángdì Neijīng Sùwèn (Innerer Klassiker des Gelben Kaisers), dass die Grundlage des Lebens dann gegeben sei, wenn der Mensch im Einklang mit dem Qi des Himmels und der Erde lebe. Wachstum und Entwicklung aller "Dinge" der Erde hängen von der Wechselwirkung zwischen den Yin-und Yang-Energien ab, die allem Sein innewohnen. Bei unangepasster Kommunikation zwischen Yin und Yang komme es zu Krankheit und Tod [1].