Zusammenfassung
Einleitung Im Rahmen der Covid-19 Pandemie wurden zum Infektionsschutz von
Pflegeheimbewohner*innen institutionelle Maßnahmen angeordnet.
Diese wurden im Hinblick auf ihre Angemessenheit kontrovers diskutiert. Ziel
dieser Arbeit war es, das subjektive Erleben institutioneller Maßnahmen
zum Zwecke des Infektionsschutzes während der Covid-19 Pandemie von
Pflegeheimbewohner*innen in Bayern besser zu verstehen und die Rolle des
Pflegefachpersonals und der Hausärzt*innen für die
Bewältigung der Krisensituation zu beleuchten.
Methodik Es wurden semistrukturierte Interviews mit Bewohner*innen
der stationären Langzeitpflege geführt. Die Datenanalyse
erfolgte mittels inhaltlich-strukturierender Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Ergebnisse Insgesamt wurden in fünf Pflegeheimen zehn
Pflegeheimbewohner*innen mit verschiedenen Pflegegraden befragt, von
denen zum Befragungszeitpunkt fünf bereits eine Covid-19 Infektion
durchgemacht hatte. Die Befragten berichteten einerseits von ihrer
Schutzbedürftigkeit, andererseits von der erlebten Isolation
während der Pandemie. Betont wurde das Vertrauen in die Fürsorge
durch die Pflegefachpersonen. Ein verlässlicher persönlicher
Kontakt zu bereits bekannten Hausärzt*innen wurde hingegen
vermisst.
Schlussfolgerung Die Rolle des Pflegefachpersonals und der
Hausärzt*innen verdient mehr Aufmerksamkeit und ist
möglicherweise ein Schlüssel für die bessere Akzeptanz
und Bewältigung solcher Krisensituationen.