Zusammenfassung
Der demografische Wandel stellt Staat und Politik vor neue, vor allem finanzielle Herausforderungen. Im Zuge einer Rekonfiguration des Ruhestands wird im neoliberalen Sinn die Übernahme von Verantwortung für finanzielle, soziale und körperliche Risiken des Alter(n)s vom Staat zu den Individuen hin verschoben. Alter(n) (doing age) ist als soziales Konstrukt aufzufassen, das durch die ihm innewohnenden machtgeladenen Zuschreibungen und Symboliken, Selbstermächtigungschancen bereithält, vor allem dann, wenn dem Trend zur Altersaktivierung gefolgt wird. Die im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie erhobenen Selbsttechniken (Foucault) der im Fitnessstudio aktiven, älteren Frauen zeigen, dass damit einerseits die eigene, soziale Positionierung gestärkt wird, andererseits kann mit der Abwertung anderer, die dem Trend nicht folgen, eine neue Form des ‚Lookism‘ entstehen.