Zusammenfassung: Derv orliegende Beitrag analysiert drei Reden, die der AfD-Politiker Björn Höcke im ersten Jahr des Ukraine-Krieges gehalten hat. Es wird untersucht, ob diese Reden dem Typus der faschistischen Agitation entsprechen, den Leo Löwenthal vor fast 75 Jahren beschrieben hat. Löwenthals "Studien zur faschistischen Agitation" eignen sich auch heute noch, um sozialpsychologische Dimensionen rechtsextremer Mobilisierung in Krisenzeiten zu analysieren. Anhand der Reden wird untersucht, welche Strategien Höcke anwendet und warum sich der Ukraine-Krieg auf besondere Weise eignet, um in völkischnationale Ideologie implementiert zu werden. Hierfürw urden Höckes Reden mithilfe eines deduktiv-induktiven VerfahrensinAnlehnung an die qualitativ-strukturierende Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Zur ideologischen Einordnung wurden die Ergebnisse mit Theorien von Vo rdenkern der ‚Neuen Rechten',w ie Carl Schmitt, Alain de Benoist oder Henning Eichberg, verknüpft. Die Analyse zeigt, dass Höcke dem Typus des Agitators weitestgehend entspricht und den Krieg durch eine "Entweder-Oder"-Erzählung in ein völkisches, antiwestliches und antimodernesW eltbild integriert.