Aminosäuren in der Kuhmilch während und nach energetischer Überversorgung

Abstract

Zusammenfassung Zur Untersuchung von Aus‐ und Nachwirkungen einer überhöhten Energiezufuhr auf die Aminosäurenzusammensetzung des Milchproteins wurden 4 eineiige Zwillingskuhpaare (Dt. Fleckvieh) nach dem “Split‐Twin‐Verfahren” in zwei Gruppen (K und E) aufgeteilt. Bei durchgehend normgerechter Versorgung von Gr. K wurde Gr. E einer Behandlungssequenz von Energiezulage (P1)‐Normversorgung (P2)‐Energiezulage (P3)‐Normversorgung (P4) in 4wöchigem Wechsel unterworfen. Die Erhöhung der Energiezufuhr sollte dabei um 20 MJ NEL über dem Bedarf liegen. Die energetische Überversorgung blieb ohne wesentliche physiologische Auswirkungen auf das AS‐Muster des Milchproteins. Nachwirkungen des Energieüberschusses waren ebenfalls nicht eindeutig festzustellen. Nur His reagierte auf Energiezulage mit erhöhten Werten, bei Pro deuteten sich gegenläufige Reaktionen an. In weitgehender Übereinstimmung mit der Literatur wurden bei Kontrollversorgung je 16 g Milch‐N 3,5 g Arg, 3,3 g His, 4,9 g Ile, 10,5 g Leu, 9,2 g Lys, 2,7 g Met, 5,0 g Phe, 4,5 g Thr, 1,3 g Trp, 6,2 g Val, 3,3 g Ala, 8,1 g Asx, 1,3 g Cys, 25,2 g Glx, 1,8 g Gly, 10,8 g Pro, 5,7 g Ser und 3,3 g Tyr, d.h. 51,1 g essentielle und 59,4 g nichtessentielle AS nachgewiesen.