UCl4 reagiert mit gasförmigem und flüssigem NH3 bei 1 Atm. Druck zu Ammoniakaten, die nach dem Absieden des NH3 bei Raumtemperatur 7,3–7,5 Mole NH3 pro Mol UCl4 enthalten. Einwirkung von flüssigem NH3 bei Raumtemperatur unter Druck ergibt Ammoniakate mit 9–10 Molen NH3. Neben der Ammoniakatbildung tritt in flüssigem Ammoniak eine geringfügige Ammonolyse ein. Der Chlorwert sinkt nach erschöpfender Extraktion auf 3,5 ab. Der thermische Abbau der Ammoniakate im Stickstoffstrom bei 45°C führt zu UCl4 · 4 NH3, das bei höheren Temperaturen in UCl4 · NH3 (stabil bis etwa 300°C) übergeht.
Die Reaktion der höheren Ammoniakate mit gasförmigem CO2 bei Raumtemperatur läßt erkennen, daß diese Verbindungen – ähnlich wie die höheren Ammoniakate des UCl3 – koordinativ gebundenes Ammoniak (4 Mole) und Strukturammoniak enthalten.
Oberhalb von etwa 350°C erleiden UCl4 und seine Ammoniakate im NH3‐Strom Ammonolyse, die über amorphes Uran(IV)‐amidtrichlorid UNH2Cl3 zunächst zu kristallinem UCl3 führt. Dieses wird über amorphe Amidchloride (UNH2Cl2, U(NH2)2Cl) in kristallines Uranimidchlorid U(NH)Cl und bei 800°C in reines höheres Urannitrid UNx (x ≤ 1,75) überführt.