Gegenwärtige Situation der InfrastrukturenWelche Fragen ergeben sich also hieraus zum Beispiel im Bereich der Wasserinfrastrukturen? Die genannten Entwicklungen treffen zum einen auf die Folgen des industriellen Strukturwandels, der in den vergangenen Jahrzehnten den Wasserverbrauch der Industrie und des Gewerbes drastisch sinken ließ. Zum anderen verringerte sich aufgrund des demographischen Wandels die Zahl der Nutzer. Zudem führte ein neues Umweltbewusstsein seit den 1980er-Jahren in Deutschland zu besonders sparsamem Wasserverbrauch. Was positiv klingt, bedeutet für die vorhandene Wasserver-und -entsorgungsinfrastruktur allerdings eine besondere Belastung. Die Leitungen werden nicht mehr ausreichend durchgespült, sodass hygienische Probleme entstehen können. Die Unterauslastung führt weiter dazu, dass die Endverbraucher mit immer höheren Wasser-und Abwasserkosten belastet werden. Es scheint zwangsläufi g: Sinkende Bevölkerungszahlen bedeuten weniger und immer teurere Infrastrukturen. Lösungsvorschläge für dieses Dilemma bleiben jedoch häufi g in dem Versuch stecken, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen. So werden auch die Wasserinfrastrukturen geschrumpft, rückgebaut oder ganz geschlossen.Dies gilt in ähnlicher Weise für zahlreiche Infrastrukturen. Insbesondere in vielen ländlichen Regionen wurden sie in ihrer gegenwärtigen Verfasstheit prekär. Zumeist wird die verminderte Passfähigkeit als Größen-und Niveauproblem beschrieben, das heißt als quantitative Überdimensionierung. Dies erklärt, weshalb