“…In den vergangenen Jahren kam Psychotherapie über technikvermittelte Kommunikation vermehrt zum Einsatz (Humer & Probst, 2020;Ronen-Setter & Cohen, 2020, S. 267), gesetzliche Regelungen wurden den neuen Anforderungen angepasst (Eichenberg, 2021, S. 198-200;Probst et al, 2021, S. 31) und die therapeutische Arbeit auf Distanz wurde insgesamt von Psychotherapeut*innen positiv wahrgenommen (Eichenberg, 2021;Probst et al, 2021). Trotz der positiv erlebten Möglichkeiten präferieren Psychotherapeut*innen das Präsenz-Setting, während Therapie auf Distanz als Ergänzungs-und Überbrückungsmöglichkeit betrachtet wird (Eichenberg, 2021;File et al, 2022;Probst et al, 2021;Rodgers et al, 2022;Stadler et al, 2023) Die Frage, ob über Online-Kommunikation eine tragfähige therapeutische Beziehung hergestellt werden kann und welche Besonderheiten und Beschränkungen diese im Vergleich zur Präsenzbeziehung aufweist, wird in der einschlägigen Literatur vielfältig aufgeworfen (Chen et al, 2020, S. 2;Cook & Doyle, 2002, S. 96;Eichenberg & Küsel, 2016, S. 101;Geller, 2020;Roesler, 2011). Für die Personzentrierte Therapie ist diese Frage insofern von besonderer Relevanz, als hier die therapeutische Beziehung nicht als der Rahmen betrachtet wird, in dem methodische Interventionen gesetzt werden.…”