StandorteDer extramammäre Morbus Paget (EMPD) ist eine seltene Erkrankung. Er tritt bevorzugt bei Frauen sowie bei der weißen Bevölkerung im Allgemeinen auf, mit einem Erkrankungsgipfel bei den 50-bis 80-Jäh-rigen [1]. Es wurde nachgewiesen, dass der EMPD im Hinblick auf die histologischen und klinischen Faktoren und das Potenzial zur Ausbildung von Metastasen als heterogene Erkrankung betrachtet werden muss. Er ist zudem häufig mit synchronen oder metachronen invasiven Karzinomen assoziiert. > Der extramammäre Morbus Paget, eine seltene Erkrankung, betrifft bevorzugt Frauen und die weiße Bevölkerung Der EMPD tritt in apokrinen Drüsen auf. Die am häufigsten befallenen Lokalisationen sind Vulva, Perineum, Perianalregion, Skrotum, Penis oder Schambereich [1, 2]. Es fand sich auch ein familiärer EMPD (7 Fälle), obwohl die genetischen Grundlagen noch unbekannt sind [3]. Der Morbus Paget wird wegen seiner Assoziation mit verschiedenen synchronen oder metachronen Malignomen als komplexe Störung betrachtet, bedingt durch die bezüglich klinischer und histologischer Aspekte unterschiedlichen pathologischen Prozesse. Die Basis dieser Studie bilden 6 Fallberichte sowie eine Durchsicht der Literatur von 1990 bis 2008, um neue Erkenntnisse über diese Erkrankung zu gewinnen. Eigene Beobachtungen Von März 1996 bis Dezember 2006 wurden 6 Patienten mit perianalem Morbus Paget behandelt. Fünf dieser Patienten waren schon Gegenstand einer neueren Publikation [4]. Es handelte sich um 3 Männer und 3 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 77 Jahre. Fünf dieser Patienten hatten einen EMPD. In einem Fall lag ein distales rektales Adenokarzinom in Verbindung mit einer pagetoiden Ausbreitung vor. Die vor allem berichteten Symptome waren Schmerzen und perianales Brennen. In einem Fall war die Erkrankung mit Blutungen aufgrund eines Rektumkarzinoms assoziiert. Die präoperativen Maßnah-men umfassten die Messung des karzinoembryonalen Antigens (CEA), eine Koloskopie sowie eine Computertomographie des Abdomens, um das Vorliegen von Metastasen oder assoziierten Karzinomen auszuschließen. Dieselbe Analyse wurde während der Nachbeobachtung durchgeführt, um die anschließende Entwicklung anderer Tumoren, Lymphknoten oder einer Metastasierung auszuschließen.
Fall 1Bei einer 78-jährigen Frau mit einer ausgedehnten und zirkulären perianalen Lä-sion lag ein für Morbus Bowen positiver Biopsiebefund vor. In einer anderen Abteilung unterzog sich diese Patientin einer ausgedehnten Lokalexzision und Rekonstruktion des Defekts mit einem Hauttransplantat. Die histologische und immunohistochemische Untersuchung schloss einen Morbus Bowen aus und ermöglichte die Diagnose eines EMPD mit beginnender Hautinvasion. Die durchgeführte Exzision ergab einen R2-Tumor, da eine Infiltration der Ränder rechts lateral und anterior vorlag. Zwei Jahre spä-ter entwickelte sich ein Rezidiv, das die perianale Haut und den Analkanal oberhalb der Linea dentata einbezog. Wir führten eine erneute ausgedehnte Lokalexzision sowie eine Rekonstruktion mit einem Hauttransplantat aus dem O...