ZusammenfassungWährend der SARS-CoV-2-Pandemie waren Kinder durch
Schulschließungen in den Schuljahren 2019/20 und 2020/21
körperlich, psychisch und sozial belastet. Um im Schuljahr
2021/22 einen sicheren Präsenzbetrieb zu gewährleisten,
wurden an bayerischen Grund- und Förderschulen PCR-Pooltestungen zum
zeitnahen Nachweis von SARS-CoV-2-Infektionen durchgeführt. Diese Arbeit
analysiert die Ergebnisse der PCR-Pooltestungen im zeitlichen Verlauf
differenziert nach Region, Schultyp und Alter der Kinder. Die Positivraten (PR)
in den Klassen werden mit den Inzidenzen der Gleichaltrigen in Bayern sowie der
bayerischen Gesamtpopulation im Zeitverlauf verglichen. Die Daten stammen aus
Klassen der Grund- und Förderstufen mit 6- bis 11-jährigen
Schüler*innen, die vom 20.09.21 bis zum 08.04.22 an den
bayernweiten Pool-Testungen teilnahmen. Zweimal wöchentlich wurden
Proben erhoben. Diese bestanden aus einer PCR-Pool- und individuellen
PCR-Rückstellproben, die nur im Falle eines positiven Pooltests
ausgewertet wurden. Eine Klasse wurde als positiv gewertet, wenn innerhalb einer
Kalenderwoche (KW) mindestens eine Rückstellprobe aus dieser Klasse
positiv war. Eine Schule (Klasse) galt als infektionsbelastet, wenn drei oder
mehr Klassen dieser Schule (Schüler*innen dieser Klasse)
innerhalb einer KW positiv waren. Daten liegen aus 2430 Grundschulen (339
Förderschulen) mit 23 021 (2711) Klassen und 456 478
(29 200) Kindern vor. 1 157 617 Pools (davon
3,37% positiv) und 724 438 Rückstellproben (6,76
% positiv) wurden analysiert. Große Schulen zeigten
höhere PR als kleine. Ab Januar 2022 kam es unter Dominanz von
Omikron-Varianten zu einem massiven Anstieg der PR in ganz Bayern. Die Test-PR
der Rückstellproben waren niedriger als die zeitgleich gemeldeten
altersentsprechenden und allgemeinen Infektionsinzidenzen in der bayerischen
Gesamtbevölkerung. Bei den Pooltestungen zeigten sich nur
vergleichsweise selten positive Pools, im Durchschnitt waren vier Kinder pro
einhundert Pools positiv. Schulen und Klassen galten selten als
infektionsbelastet auch bei hohen Inzidenzen außerhalb der Schulen. Die
Kombination von PCR-Pooltestungen und Hygienemaßnahmen
ermöglichte einen weitgehend sicheren Präsenzunterricht
für Grund- und Förderschüler*innen im Schuljahr
2021/22.