Im Dezember 2019 begann mit dem Ausbruch der Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) eine neue Herausforderung in vielen Bereichen der Medizin und des persönlichen Lebens. Der individuelle Schutz der professionellen Leistungsbringer vor der Infektion wurde zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems essenziell. Neue Arbeiten definierten die obere gastrointestinale Endoskopie als aerosolgenerierende Prozedur (AGP), die insbesondere aufgrund des engen Kontakts für das Personal ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt. Da das „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“ (SARS-CoV-2) in erster Linie durch Aerosole und/oder Tröpfchen übertragen wird, besteht die Notwendigkeit der Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung („personal protective equipment“, PPE). Empfehlungen der Leitlinien haben entsprechend früh PPE als infektionspräventive Maßnahmen empfohlen. Die strikte Verwendung von PPE hat sich mit der Erfahrung aus nunmehr 3 Jahren als effektive Präventionsstrategie bewiesen. Mit der Einführung der Vakzinierung gegen SARS-CoV‑2, einer zunehmenden Immunisierung der Bevölkerung und einem sich ändernden pandemischen Infektionsgeschehen haben sich die Anforderungen für endoskopische Abteilungen in den Krankenhäusern und in der ambulanten Versorgung stetig geändert. In der postpandemischen Situation bestehen nur noch geringe Einschränkungen, die die neue „postpandemische Realität“ beeinflussen und die Durchführung endoskopischer Leistungen ohne größere Restriktionen ermöglichen. Die Anpassungen der infektionspräventiven Strategien im Verlauf der Pandemie und die erhobenen wissenschaftlichen Daten mit folgender Anpassung der aktuellen Empfehlungen bis zum heutigen Tag werden in dieser Arbeit zusammengefasst und diskutiert.