Die heute gängigen Gründungsmethoden von Offshore‐Windenergieanlagen (Jacket‐, Tripod‐, oder Monopfahlgründung) werden zum überwiegenden Teil durch gerammte Stahlrohrpfähle realisiert. Vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit, zur Auswahl der geeigneten Einbringgeräte sowie als Grundlage für die stahlbauliche Bemessung (Ermüdungsnachweis) ist es dabei von Bedeutung, vor Beginn der Arbeiten Prognosen über den Rammverlauf zu erstellen. Als Rechenergebnisse und Kriterien dienen dabei neben der Unterwasserschallausbreitung, die hier nicht behandelt wird, u. a. die Schlagzahlen und der Zeitraum, der zur Einbringung der Pfähle erforderlich ist, der im Boden während der Rammung (mit oder ohne Rammunterbrechungen) auftretende Bodenwiderstand (Static Resistance to Driving – SRD) und die Druck‐ und Zugspannungen im Pfahl. Während des tatsächlichen Rammvorgangs ist es möglich, rammbegleitende dynamische Messungen vorzunehmen, die u. a. die Aufzeichnung von Schlagzahlen bei der Rammung und die tatsächlich auftretenden Spannungen im Pfahl beinhalten und zum Nachweis der Pfahltragfähigkeit dienen können. Im vorliegenden Beitrag werden anhand von Messdaten aus rammbegleitenden Pfahltests in der Nord‐ und Ostsee theoretische Rammprognosen und somit die SRD‐Modelle mit den tatsächlichen Rammvorgängen verglichen und auf ihre Anwendbarkeit bezüglich der mit Sand‐ oder Kreideschichtung dominierten Böden überprüft.