Zusammenfassung. Hintergrund: Herzkatheteruntersuchungen sind mittlerweile Routineverfahren. Da viele Patienten die Untersuchung als belastend empfinden, wurden begleitende psychosoziale Interventionen vorgeschlagen. Ziel der vorliegenden Studie war die Überprüfung der Wirksamkeit von Musiktherapie bei Herzkatheteruntersuchungen auf das subjektive und objektive Angsterleben sowie eine daraus folgende Reduktion von Sedativa. Methoden: Eine dreiarmige (Musikexposition während der HKU; Musikexposition + ergänzendes musiktherapeutisches Coaching; Kontrollgruppe mit Standardbehandlung) randomisierte Studie mit N = 83 Patienten (48 männlich, 35 weiblich, Alter 66 ± 11 Jahre). Zielvariablen waren subjektiv empfundene Angst (STAI-S) sowie physiologische Variablen (Blutdruck, Puls, Cortisol, IgA). Ergebnisse: In der Expositionsgruppe konnte die subjektive Angst (STAI-S) gegenüber den beiden anderen Gruppen prä-post signifikant gesenkt werden (Exposition 11 P, Coaching 4 P, Kontrolle 6 P; p = .033). Die physiologischen Werte unterschieden sich jedoch nicht, ebenso wenig die Medikation. Diskussion: Durch musikalische Stimulation kann das subjektive Angsterleben beeinflusst werden. Auf physiologische Parameter nimmt die Musikintervention nicht so gezielt Einfluss. In der klinischen Anwendung lässt sich der Einsatz adjuvanter Musiktherapie in Form der Exposition rechtfertigen und empfehlen.