Einleitung: Aneurysmen der Viszeralarterien (AVA) sind eine sehr seltene Gefäßerkrankung multifaktorieller Genese. Die Dissektion der A. hepatica im Besonderen ist dabei mit einer Häufigkeit von 20-50 % aller AVA je nach Patientenkollektiv und Publikation einzustufen. Im klinischen Alltag stiegen die Dissektionsraten mittlerweile jedoch bei zunehmender endoskopischer bzw. interventioneller Therapie hepatobiliärer Erkrankungen in den letzten Jahren zunehmend an. Das Ziel dieses wissenschaftlichen "Case reports" über ein außergewöhnliches Fallbeispiel besteht darin, den sehr seltenen aber repräsentativen Kasus einer Patientin mit Dissektion der A. hepatica propria (AHP), die mit einer Häufigkeit von 20-50 % aller viszeralen Aneurysmen (AVA) einzustufen ist, anhand von Symptomatik, weiterführender Diagnostik und befundspezifisch angezeigter Therapieoptionen zu veranschaulichen. Fall (Anamnese-, Befund-, Diagnostik-, Therapie-und Outcome-assoziierte Aspekte): Anamnese und klinischer Befund: Eine 60-jährige Patientin wurde notfallmäßig bei seit 4 h bestehenden kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch sowie hypertensiver Entgleisung und erhöhtem CrP in einem auswärtigen Krankenhaus vorstellig. Diagnostik (initial): Im Röntgen-Thorax/Abdomen gab es kein Anzeichen für einen Ileus oder eine Perforation. In der abdominellen Sonografie bestand der dringende V.a. eine Raumforderung an der rechten Niere. Im CT-Abdomen mit KM zeigte sich (angeblich) eine Dissektion der A. hepatica communis. Therapie: Die Patientin wurde zunächst mittels Heparinperfusor therapeutisch mit 1.000 IE/h PTT-gesteuert antikoaguliert. Unter adäquater Analgesie und Spasmolyse besserten sich die Beschwerden. Die begleitende hypertensive Krise war unter Vocado gut führbar. Verlauf: Die Patientin wurde daraufhin per RTW und Hubschrauber in das hiesige Universitätsklinikum via ITS überwiesen. Hier zeigte sich die Patientin kardiopulmonal stabil, klinisch am Abdomen idem, weiter nur gering erhöhtes CRP. Eine Duplex-Sonografie detektierte eine suffiziente Perfusion des beschriebenen Dissektionssegments und peripher kein Aneurysma. Bei nicht vollends einsehbarem "Re-entry" war eine aktuelle CT-Angio indiziert, die eine Dissektion der AHP bis weit in die A. hepatica dextra (AHD) hinein eruierte. Bei kreislaufstabilem AZ erfolgte die Verlegung der Patientin auf die gefäßchirurgische Normalstation. Eine Thrombozytenaggregationshemmung mittels ASS 100 wurde zusätzlich initiiert.