Antipsychotikainduzierte QT-Verlängerung

Abstract

Prolongation of myocardial repolarisation, i.e. lengthening of the QT interval on surface electrocardiogram, has been recognised as a side effect of many drugs, including antipsychotics. In predisposed individuals, abnormal excessive QT prolongation and severe ventricular arrhythmias (the ventricular tachycardia type 'torsade de pointes', or TdP) may occur. In almost all cases, additional factors are present that increase the propensity of patients to develop TdP, such as serum hypokalemia, the combination of drugs prolonging repolarisation, overdosing, intoxication, and factors interfering with drug metabolism and excretion. Serum hypokalemia and/or bradycardia may induce TdP alone, in the absence of drugs prolonging the QT interval. Experimental studies demonstrate that prolongation of myocardial repolarisation is a class effect of neuroleptics. Clinically, the extent to which individual drugs prolong the QT interval varies. Among the antipsychotics, thioridazine has the greatest propensity to induce abnormal QT prolongations and TdP. Case reports of TdP with other antipsychotics have been published. Physicians prescribing physicians these drugs must be aware that they can induce proarrhythmia in individual cases. They should also be aware of the circumstances which are necessary for abnormal QT prolongation and TdP to develop. Patients should be monitored with regard to these risk factors before and during drug treatment.

Implementation of Warnings From Dear Doctor Letters (Rote-Hand-Briefe)

“…Many authors assume that combining QT interval-prolonging drugs further increases the overall risk of the occurrence of TdP (33,34). The results of a Dutch study suggest that checking QT interval by ECG at the start of co-medication should be more widely practiced (35).…”

Körperliche Erkrankungen bei psychiatrischen Patienten

“…3 Fällen/ 1000 Behandlungsjahren über der Wahrscheinlichkeit einer tödlich verlaufenden Agranulozytose unter Clozapin [40]. psychotika letztendlich noch nicht geklärt sind, so spricht doch einiges dafür, dass ventrikulären Tachykardien vom Typ Torsade de pointes (Tdp) pathogenetisch eine entscheidende Rolle spielen, und es sich damit um eine zwar sehr seltene, aber doch charakteristische unerwünschte Arzneimittelwirkung handelt [42]. Eine unter Antipsychotika gehäuft zu beobachtende Verlängerung der QT-Zeit stellt mutmaßlich einen wichtigen Risikoindikator für vital bedrohliche ventrikuläre Arrhythmien dar [43].…”

“…Die von vielen EKG-Geräten automatisch ermittelten Werte sollten nicht ohne visuelle Kontrolle durch einen mit der Materie vertrauten Arzt unkritisch übernommen werden. Wichtig erscheint auch der Hinweis, dass keine strenge Korrelation besteht zwischen der Ausprägung einer QTc-Verlängerung und dem Risiko, eine Tdp zu entwickeln [42]. Die häufigste Ursache für QTc-Verlängerungen sind neben pharmakogenen Faktoren Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hypomagnesiämie).…”

“…nach [46] Hinweis: Bei den unten genannten Pharmaka handelt es sich um eine Auswahl. Die Zahl der Pharmaka, die potenziell Effekte dieser Art erzeugen, ist weit umfangreicher [42]. I. Psychopharmaka Als oberer Grenzwert für die QTc-Zeit gelten 450 ms für Männer und 470 ms für Frauen.…”

Kardiale Komplikationen bei Patienten mit schizophrenen Störungen

“…Zwar stellt eine QTc−Verlängerung einen wichtigen Risikofaktor für die Entwicklung schwerwiegender kardialer Komplikationen dar. Doch scheint auf der Basis der vorliegenden Daten keine kla− re Beziehung zwischen QTc und ventrikulären Arrhythmien, Tor− sades de pointes und plötzlichem Herztod zu bestehen [69,77]. So zeigte Ziprasidon zwar in der Zulassungsstudie [70] deutliche QTc−Verlängerungen, doch wurde diese Substanz zwischenzeit− lich bei einigen Tausend Patienten eingesetzt, ohne dass über schwerwiegende kardiale Arrhythmien oder Torsade de pointes berichtet wurde.…”