Zwei historiografische Kurzskizzen führen in die Begrifflichkeiten von Instandsetzung, Zustands‐ und Tragfähigkeitsbewertung zwischen 1700 und 2010 ein und werfen einen Blick auf die Entwicklung des Nachrechnens von Brückenbeständen. Anhand von Projektskizzen werden die versteckten Sicherheiten von bestehenden Straßenbrücken herausgearbeitet und Vorgehensweisen zur Erzielung leistungsfähiger Bauwerksertüchtigungen abgeleitet. Reale objektspezifische Verkehrslastmodelle, messwertkalibrierte Tragwerksanalysen und additive und zerstörungsarme Verstärkungsmethoden stehen dabei im Mittelpunkt. Einige kritische Anmerkungen zu Planungsbeschleunigungen und dem derzeitigen Zulassungswesen zusammen mit dem Wunsch, dass sich der Brückenbau im gemeinsamen Leitziel „Verkehr“ wiederfinden möge, weiten die Defintion der Ertüchtigung ganzheitlich auf und bieten so die Chance, eine Diskussion über den sinnvollen Umgang mit Bestandsbrücken im Zuge unserer Straßeninfrastruktur anzuregen.