ZusammenfassungDieses Manuskript gibt einen Überblick über die Prinzipien und Voraussetzungen zur Implementierung eines ERAS-Programms in der Thoraxchirurgie.Basierend auf den ERAS-Guidelines für Thorachirurgie der ERAS Society wird das ERAS-Programm mit seinen einzelnen Maßnahmen bei elektiven Lungenoperationen dargestellt. Mit besonderem Augenmerk auf das postoperative Outcome werden die klinischen Maßnahmen anhand einer aktuellen Literaturübersicht beschrieben. Das ERAS-Programm zum optimierten perioperativen Management für elektive lungenresezierende Eingriffe besteht derzeit aus 45 Maßnahmen, die sich auf 4 perioperative Phasen verteilen. Diese Maßnahmen umfassen von der Zeit vor der Krankenhausaufnahme (Patientenaufklärung, Screening und Behandlung möglicher Risikofaktoren wie Anämie, Mangelernährung, Beendigung des Nikotin- oder Alkoholmissbrauchs, Prähabilitation, Kohlenhydratbelastung) über die unmittelbare präoperative Phase (verkürzte Nüchternheitsphase, nicht sedative Prämedikation, Prophylaxe von PONV und thromboembolischen Komplikationen), die intraoperativen Maßnahmen (Antibiotikaprophylaxe, standardisierte
Anästhesie, Normothermie, zielgerichtete Flüssigkeitstherapie, minimalinvasive Chirurgie, Vermeidung von Kathetern und Sonden) und die postoperativen Maßnahmen (frühzeitige Mobilisierung, frühzeitige Ernährung, Entfernung eines Blasenkatheters, Hyperglykämiekontrolle). Die meisten dieser Maßnahmen beruhen auf wissenschaftlichen Studien mit hohem Evidenzlevel und führen zu einer Reduktion postoperativer allgemeiner Komplikationen.Das ERAS-Programm ist ein optimiertes perioperatives Behandlungsverfahren und kann die postoperative Genesung von Patienten bei elektiven Lungenresektionen durch eine Verringerung der allgemeinen Komplikationsrate und der Gesamtmorbidität verbessern.