Zusammenfassung
Hintergrund
Die Gesundheitsförderung und präventive Krisenprophylaxe sind fundamentaler Bestandteil derzeitiger Mental-Health-Strukturen. Recovery-Colleges, als Institutionen zur Förderung seelischer Gesundheit, leisten in Deutschland bereits einen wesentlichen Beitrag zur mentalen Gesundheitsförderung und individuellen Recovery. Mittlerweile hat sich aus einzelnen Projektstrukturen ein deutschlandweites Netzwerk gebildet.
Zielsetzung
Die vorliegende Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit dem bisher noch nicht abgebildeten, aktuellen Umsetzungsstand der Etablierung und primären Verortung von Recovery-College-Strukturen (RC/EC) im deutschsprachigen Raum. Es werden grundlegende Aspekte, Inhalte und Strukturen zum Recovery-College-Konzept und dessen Herkunft aufgezeigt. Dabei werden unterschiedliche Projektmodelle, deren Ausprägungen und Besonderheiten betrachtet.
Material und Methoden
Aufbauend auf eine Literaturrecherche über die Plattform PubMed zum Thema Recovery-Colleges konnten mittels Online-Befragung über das deutsche RC-Netzwerk (RCN) 11 verschiedene College-Einrichtungen rekrutiert und befragt werden.
Ergebnisse
Die Auswertung zeigt, dass die College-Einrichtungen nach gleichen Prinzipien strukturiert sind, aber sich z. B. in ihrem Standort, ihrer Refinanzierung und in ihrem Leistungsspektrum an Kursangeboten unterscheiden können. Des Weiteren stehen College-Einrichtungen oft in direkter oder indirekter Verbindung zu professionellen Akteuren des Gesundheitswesens, haben aber auch Anbindungen zu gemeindenahen Einrichtungen, Lehreinrichtungen und Selbsthilfegruppen.
Schlussfolgerung
Letztlich bedarf es einer verstärkten Aufmerksamkeit, einer kontinuierlichen finanziellen Rahmensubventionierung und weiterer Erforschung, um eine recovery-orientierte Praxis mit dem College-Konzept in Deutschland zu etablieren.