Kontaktallergie (Sensibilisierung) und daraus resultierende allergische Kontaktdermatitis (ACD) sind von erheblicher Tragweite aus Sicht des Gesundheitswesens. Für die vorliegende Übersichtsarbeit hierzu wurden alle passenden Artikel aus dem Zeitraum 2018–2019 per systematischer Suche in Medline und Web of Science<sup>TM</sup> ermittelt; außerdem wurden alle verfügbaren Ausgaben der Fachzeitschriften „Contact Dermatitis“ und „Dermatitis“ manuell durchsucht und so eine frühere, ähnliche Übersichtsarbeit fortgeschrieben und neu fokussiert. Neue Allergene ebenso wie bekannte Allergene, die in neuem Expositionskontext gefunden wurden oder deren Bedeutung in sonstiger Hinsicht neu bewertet wurde, werden in Abschnitten nach Substanzklasse gegliedert beschrieben (z. B. Metalle, Konservierungsmittel, Duftstoffe). Als gemeinsames Ergebnis zahlreicher Untersuchungen fällt sowohl ein Mangel an Informationen über die Produktzusammensetzung auf, z. B. in Bezug auf ein neu beschriebenes Allergen in Leinenturnschuhen (Dimethylthiocarbamylbenzothiazolsulfid), als auch vor allem die mangelnde Kooperativität von Herstellern von Blutzuckermessgeräten bzw. Insulinpumpen. Zu den letztgenannten Geräten hat eine internationale Zusammenarbeit zwischen Dermatologen und Chemikern gezeigt, dass sie bei zahlreichen Diabetikern schwere ACD verursachen, indem sie Isobornylacrylat bzw. N,N’-Dimethylacrylamid freisetzen. Eine verbesserte und vollständige Deklaration der Inhaltsstoffe für Produkte alle Art – und nicht nur, wie wir es derzeit in Europa haben, bei Kosmetika (abgesehen von der vollständigen Auflistung der Duftstoffe) – muss auf die legislative Agenda gesetzt werden.