Das vorliegende Papier analysiert den Einfluss von Unsicherheits-und Finanzmarktschocks auf die Verbraucherpreise in den USA und dem Euroraum. Obwohl die makroökonomischen Effekte von Unsicherheits-und Finanzmarktschocks in den vergangenen Jahren intensiver untersucht worden sind, ist die empirische Evidenz zu den Preiseffekten dieser beiden Störgrößen gering. Darüber hinaus liefern theoretische Beiträge unter Verwendung mikrofundierter DSGE Modelle zwar zumeist eindeutige Effekte dieser Schocks auf das Bruttoinlandsprodukt. Es zeigt sich jedoch, dass ihr Einfluss auf Preise in Abhängigkeit von der gewählten Modellspezifikation in qualitativer Hinsicht variieren kann. Beitrag Dieses Papier nutzt ein mittels Vorzeichenrestriktionen identifiziertes strukturelles Vektorautoregressionsmodell (SVAR), um Unsicherheits-und Finanzmarktschocks voneinander zu isolieren, ohne dabei den Einfluss dieser Schocks auf die Verbraucherpreise zu restringieren. Somit ermöglicht der Ansatz empirische Evidenz zur weitestgehend theoretischen Debatteüber die Preiseffekte von Unsicherheits-und Finanzmarktschocks beizutragen. Darüber hinaus werden im Rahmen des SVAR Modells Erkenntnisse aus der jüngeren Forschungsliteratur berücksichtigt, welche die Bedeutung einer gemeinsamen Modellierung dieser beiden Störgrößen betonen. Das SVAR-Modell wird auf Daten für die Vereinigten Staaten und den Euroraum angewendet. Ergebnisse Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen. Zwar bestätigt sich die bedeutsame Rolle dieser Störgrößen für Fluktuationen in der gesamtwirtschaftlichen Aktivität in beiden Wirtschaftsräumen, die Reaktion von Verbraucherpreisen auf diese Schocks ist jedoch nicht eindeutig. Darüber hinaus legen die Ergebnisse nahe, dass die in empirischen Anwendungen häufig anzutreffende Restriktion eines Gleichlaufs von Bruttoinlandsprodukt und Preisen in Reaktion auf diese Störgrößen eine Unterzeichnung der geschätzten Rolle von Unsicherheits-und Finanzmarktschocks für die realwirtschaftliche Aktivität implizieren kann.