ZusammenfassungDie Rhizarthrose ist eine der häufigsten arthrotischen Veränderungen der Hand,
sodass in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Operationsmethoden entwickelt
wurden. Neben der „klassischen“ Resektionsarthroplastik mit Sehnenaufhängung
oder -interposition werden auch Daumensattelgelenksprothesen immer häufiger
angewendet. Diese kommen jedoch für einen Teil der Patienten wie bei
ausgeprägter Osteoporose, starker Nickelallergie, unzureichender Höhe des
Trapeziums oder STT-Arthrose nicht in Frage. Vor diesem Hintergrund wurde in der
vorliegenden Arbeit herausgearbeitet, ob die „klassischen“ Operationsmethoden
auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben oder von den Prothesen abgelöst
werden. In einer retrospektiven Studie mit prospektiver Datenerhebung wurden 48
Hände von 45 Patienten 2,5 Jahre nach stattgehabter Resektionsarthroplastik/
Resektions-Suspensions-Interpositionsarthroplastik mittels Flexor carpi radialis
(FCR)- oder Abductor pollicis longus (APL)-Sehnenstreifen in den Jahren
2015–2018 bei diagnostizierter Rhizarthrose in den Stadien II und III nach Eaton
und Littler klinisch nachuntersucht. Das postoperative Outcome wurde anhand der
Beweglichkeit, Griffkraft, Zwei-Punkte-Diskrimination nach Weber, der
postoperativen Zufriedenheit hinsichtlich Schmerzen und Belastbarkeit sowie
anhand des DASH und MHQ-Fragebogens bewertet. Signifikante Unterschiede zeigten
sich weder bei der Dauer der Operation, Arbeitsunfähigkeit, bis zur
Vollbelastung, bei den Schmerzen, der Zufriedenheit, noch bei der Griffkraft und
Beweglichkeit. Unabhängig von der verwendeten Operationsmethode bestand eine
nahezu freie Daumen- und Handgelenksbeweglichkeit sowie altersentsprechende
Handkraft. Ruheschmerzen bestanden selten, 48% waren schmerzfrei bei Belastung.
Beim DASH-Fragebogen wurden 20,2, 13,9 sowie 22,1 Punkte und beim MHQ 76,3, 79,3
und 79,4 Punkte erzielt. Somit zeigten die „klassischen“ Operationstechniken ein
gutes postoperatives Ergebnis mit hoher Patientenzufriedenheit. „Neuere
Verfahren“ wie die Endoprothese bieten vielversprechende Ergebnisse bezüglich
einer schnellere Regenerationszeit. Dem gegenüberzustellen sind jedoch eine
verlängerte Operationsdauer und höhere Materialkosten, sodass die
Resektionsarthroplastiken bei geringem Komplikationspotential und einer
niedrigeren Revisionsrate ein langbewährtes Verfahren darstellen und
insbesondere bei relativen Kontraindikationen für eine Endoprothese weiterhin
genutzt werden sollten.