Zusammenfassung
Hintergrund: Die Double-Row-Rotatorenmanschettenrekonstruktion wird kontrovers diskutiert, da trotz besserer biomechanischer Eigenschaften, einer verminderten Rerupturrate und h?herer Kosten bisher keine eindeutigen Unterschiede zur Single-Row-Fixation im klinischen Ergebnis nachgewiesen wurden. Es werden mittelfristige Ergebnisse einer offenen Double-Row-Fixationstechnik mit Titanankerschrauben vorgestellt. Material und Methoden: 237 Patienten (m?=?142; w?=?95; Alter: 56,3 Jahre) wurden 2007 von einem Operateur (M.?G.) in dieser Technik operiert. Pr?operativ, 2 und 4,5 Jahre postoperativ wurde mit Follow-up-Raten von 86, 87 und 83?% ein subjektiver Schulterfragebogen (SSG) erhoben. 5,1 Jahre postoperativ erfolgte bei 131 Patienten eine objektive Nachuntersuchung mit standardisierter Kraft- und Beweglichkeitsmessung sowie die Erhebung des Constant-Murley-Scores (CS), des Simple-Shoulder-Tests (SST), der Patientenzufriedenheit in Schulnoten und des subjektiven Schulterwerts nach Gerber. Die Sehnenintegrit?t wurde sonografisch ?berpr?ft. Dabei wurde die absolute Rerupturrate (Teil- und Redefekte) sowie die relative Rerupturrate (Teil- und Redefekte, Ausd?nnung und Verdickung der Sehne) bestimmt. Ergebnisse: F?nf Jahre nach Operation zeigt sich im SSG eine h?chst signifikante Steigerung von 51 auf 83 Punkte (p?0,001). Im CS werden 80 Punkte (Min.: 18; Max.: 100), im SST 11 Punkte (Min.: 2; Max.: 12) erreicht. Der subjektive Schulterwert nach Gerber erf?hrt eine h?chst signifikante Steigerung von pr?operativen 28,1 auf 84,5?% 5,1 Jahre postoperativ (p?0,001). Die absolute sonografisch erfasste Rerupturrate liegt bei 7,6?%, die relative bei 17,6?%. Prim?re RM-Rekonstruktionen erlangen einen h?heren CS mit 82 Punkten bei niedrigerer relativer Rerupturrate von 10,5?%. Das Alter spielt in der Kohorte f?r das klinische Outcome keine signifikante Rolle. Die Rissgr??e hat einen signifikanten Einfluss sowohl auf die Rerupturrate als auch auf die angewendeten Scores (p?0,05). Zwischen operierter und gesunder Seite zeigten sich sowohl f?r die Beweglichkeit als auch f?r die Kraft keine signifikanten Unterschiede. M?nner erreichten in der Kraftmessung signifikant bessere Werte als Frauen (p?0,001). Dies resultiert in einer signifikanten Erh?hung des CS-Gesamtwerts bei den M?nnern im Vergleich zu den Frauen (p?0,01). Die offene Titanankertechnik ist mit ca. 330??/Fall deutlich g?nstiger als die arthroskopische Fadenankertechnik mit ca. 600?1000??/Fall. Schlussfolgerung: Die Double-Row-RM-Rekonstruktion mit Titanankerschraube erweist sich als kosteng?nstiges Verfahren mit geringer Rerupturrate bei vergleichbar guten klinischen Ergebnissen sowohl gegen?ber offenen als auch arthroskopischen Techniken.